Handynotruf einer Frau
Bergwacht rettet zwei vermisste Wanderer im eingeschneiten Wald

26.01.2018 | Stand 24.07.2023, 15:56 Uhr
−Foto: n/a

Am Donnerstag, 25. Januar, gegen 22.20 Uhr, wurde die Polizei Grafenau über zwei vermisste Wanderer im Bereich oberhalb des Nationalparkzentrums verständigt.

NEUSCHÖNAU Zuvor ging bei der Integrierten Leitstelle in Passau der Handynotruf einer Frau ein, die erklärte, dass sie und ihr Mann sich im Nationalpark auf einem eingeschneiten Wanderweg oberhalb des Parkplatzes Sagwassersäge verirrt hätten. Erst später wurde bekannt, dass das vermisste Ehepaar bereits um 12 Uhr mittags ihre Wanderung begonnen hatte und irgendwann die Orientierung verlor. Der Mann sei angeblich auch in einen Bach gefallen und durchnässt. Dazu ist anzumerken, dass die Wanderwege dort derzeit teilweise ca. 1,5 Meter hoch eingeschneit sind.

Zunächst wurde die Bergwacht Grafenau und ein Rettungswagen zum Nationalparkzentrum alarmiert. Zusätzlich wurde ein Polizeihubschrauber angefordert. Ein freiwilliger Helfer der Bergwacht fand schließlich gegen 00.15 Uhr die Vermissten zwischen Bärenkopf und Sagwasserklause. Beide Personen waren ansprechbar aber stark unterkühlt. Im weiteren Verlauf konnten durch den Mann von der Bergwacht die GPS Daten übermittelt werden. Vom Polizeihubschrauber wurden die Daten überprüft und der Fundort bestätigt. Allerdings war in dem unwegsamen Waldgelände eine Landung bzw. Bergung durch den Hubschrauber nicht möglich. Da aufgrund der Örtlichkeit auch von der Bergwacht keine Motorschlitten oder sonstige motortechnische Hilfsmittel eingesetzt werden konnte, begann man nun mit Unterstützung der Bergwacht Bereitschaft Wolfstein mit der schwierigen Bergung der Vermissten zu Fuß. Dazu waren ca. 12 Mann mit Schneeschuhen und zwei sog. Akjas zum ca. vier Kilometer entfernten Fundort unterwegs.

Erst gegen 4 Uhr morgens war das vermisste Urlauberehepaar geborgen und beide kamen vom Parkplatz Sagwasserssäge aus mit dem anwesenden Rettungsdienst ins Krankenhaus Freyung. Beide waren ansprechbar, erlitten allerdings Unterkühlungen und leichte Erfrierungen, wobei diese beim Ehemann massiverer Art waren.

Die Wanderodyssee im Tiefschnee hatte letztendlich, dank großem Helfereinsatz und der hervorragenden Leistung der Bergwacht, glücklicherweise ein gutes Ende genommen.

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