Parkchaos ist bald Thema im Kreistag
Der tägliche Parkwahnsinn rund um das Altöttinger Schulzentrum

29.01.2019 | Stand 01.08.2023, 15:30 Uhr
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Wer zu spät kommt ... Jeden Schultag kurz vor 8 Uhr beginnt der Kampf um die heiß begehrten Parkplätze

ALTÖTTING. Thorsten D. (22), BOS-Schüler auf dem Weg zum Abitur, hat seinem täglichen Parkärger im Namen vieler Mitschüler beim Wochenblatt Luft gemacht:„Die Parkplätze rund um FOS und BOS, Berufsschule und König-Karlmann-Gymnasium reichen einfach nicht aus für die explodierende Schülerzahl.“ Seit einigen Monaten buhlen auch Eltern der nahegelegenen Montessori-Schule früh und mittag um einen Stellplatz.

„Falschparken ist keine gute Option“, weiß nicht nur Thorsten. Doch der Ortstermin am Donnerstag zeigt, dass diejenigen, die zu spät kommen oder denen es einfach egal ist, auch schon mal die Zufahrt vierreihig zuparken. So knapp, dass gerade noch ein Auto durchpasst. „Keine gute Option“ deshalb, weil um ca. 9 Uhr regelmäßig die Polizei auftaucht und Parksünder mit Strafzetteln à 25 Euro versorgt.

Thorsten und viele andere Schüler sind sauer: „Als mehrere Schüler aus Protest auf den Grünflächen neben dem Buskreisel geparkt haben, wurden diese innerhalb kürzester Zeit mit Flatterband abgesperrt.“

„Enger parken“ ist schon die tägliche Praxis

Von der Schulleitung wurde den Schülern geraten, enger zu parken. „Wer die Situation mit eigenen Augen gesehen hat, weiß, dass das gar nicht mehr möglich ist“, so Thorsten. Nach Meinung der Schüler gäbe es in der Nähe genug Freiflächen, die man kostengünstig umfunktionieren könnte und die sonst keinen besonderen Zweck erfüllen.

„Die Stadt hat beim Landkreis als Betreiber der Schulen seit Jahren ein Verkehrskonzept beantragt,“ stellt Richard Wiesinger, Abteilung Tiefbau der Stadt Altötting fest. „Die vorherrschende Verkehrsinfrastruktur soll untersucht werden und es sollen u.a. Überlegungen zur Entzerrung und Verbesserung der Verkehrs- und Parkplatzsituation erarbeitet werden.“

Zur Park-Problematik sagt BOS-Schulleiter OStD Rudolf Geier: „Wir haben im Schulforum eine Lösung erarbeitet, nach der ein neu erworbenes Grundstück neben dem Hallenbad bis zur Schulerweiterung als Parkplatz genutzt werden könnte.“ Dem Schulträger Landkreis Altötting wurde dies Ende Oktober vorgelegt.

„Selbstverständlich ist uns die Situation bekannt“, so Klaus Zielinski, Pressesprecher am Landratsamt. „Deshalb haben wir vor einiger Zeit 200.000 Euro in den Haushaltsentwurf eingestellt. Nächste Woche berät hierüber der Kreisausschuss. Die endgültige Entscheidung fällt dann im Kreistag am 25. Februar.“

Mit dem Geld sollen auf einem erworbenen Grundstück vorübergehend provisorische Parkplätze errichtet werden. Diese sollen so zielgerichtet angelegt werden, dass sie eine wichtige Grundlage bei einem endgültigen Ausbau bilden. Hierzu bedarf es auch noch einer Baugenehmigung, so das Landratsamt.

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