Vertragsunterzeichnung
Fahrleistungen für den Stadtbusverkehr in Straubing vergeben

28.08.2020 | Stand 24.07.2023, 21:16 Uhr
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Nach 27 Monaten Vorlaufzeit konnte nun der Vertrag über die Fahrleistungen für den Straubinger Stadtbusverkehr unterschrieben werden. Am 30. März 2021 laufen die Liniengenehmigungen für den Stadtbusverkehr in Straubing aus und werden dann wieder für einen Zeitraum von zehn Jahren vergeben. Das hört sich einfach an, ist jedoch eine komplizierte Angelegenheit, die einiges an Vorarbeit und vor allem Zeitvorlauf benötigt.

Straubing. Die Fachleute von Stadt und Stadtwerke waren nun fast zweieinhalb Jahre damit beschäftigt, die damit verbundenen Leistungen auszuschreiben und zu vergeben. Hauptziel war dabei, den Stadtbusverkehr weiter über die Stadtwerke Straubing als sogenannte Verkehrsmanagementgesellschaft zu betreiben und damit sowohl das europäische Beihilferecht zu beachten, als auch den steuerlichen Querverbund weiter zu sichern. Ein besonderes Augenmerk musste dabei auch auf die rechtssichere Ausgestaltung der Verfahren und der Vergabe gelegt werden.

BeckerBüttnerHeld (BBH), eine der führenden Kanzleien für die Energie- und Infrastrukturwirtschaft, hat dazu wertvolle Beratungsarbeit geleistet. Der lange Weg zur Vergabe im ersten Schritt musste durch die Nahverkehrskommission und dem Stadtrat der Inhalt der Vorabbekanntmachung für die Direktvergabe an ein eigenes Unternehmen zur Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union erarbeitet werden. Dabei wurden bereits die Grundzüge der Ausgestaltung des zukünftigen Stadtbusverkehrs festgelegt. So sollte zum Beispiel das Liniennetz und die Taktdichte fortgeführt werden, der Komfort in den Bussen durch Klimaanlagen und freies W-LAN verbessert werden.

Prominentester Beschluss war sicher die Festlegung eines umweltfreundlichen Antriebskonzepts. Auf Empfehlung der Nahverkehrskommission hat der Stadtrat in seiner Sitzung vom 19. November 2018 mit einer breiten Mehrheit entschieden, dass die Stadtbusse künftig mit umweltfreundlichem Biogas aus landwirtschaftlichen Reststoffen fahren. Betriebssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Marktverfügbarkeit hatten die Stadträte überzeugt. Diese Direktvergabe an die Stadtwerke Straubing erfolgte am 11. Februar 2020. Da die Stadtwerke keine eigenen Busse und kein Fahrpersonal haben, musste auch diese Leistung europaweit ausgeschrieben werden. Diese Ausschreibung hatte vor allem das Interesse niederbayerischer Busunternehmen geweckt. Ursprünglich haben sich sieben Unternehmen beworben, drei Unternehmer haben sich dann für die Abgabe eines Gebotes entschieden. Nach dem vorgeschriebenen Vergabeverfahren, das von BBH geleitet wurde, konnte sich letztlich das Straubinger Busunternehmen Ebenbeck durchsetzen, das auch schon bisher die Fahrleistungen erbracht hat. Stadt und Stadtwerke freuen sich auf die weitere konstruktive Zusammenarbeit.

Bei der Umstellung auf Biomethan ab 2021 wird das beauftragte Busunternehmen mit sechs oder sieben CNG-Bussen starten. Innerhalb der drei darauffolgenden Jahren soll dann die gesamte Flotte von 15 Bussen ausgetauscht sein. Nach einigen Turbulenzen um das für die neue Erdgastankstelle erforderliche Grundstück laufen nun die Vorbereitungen für die Errichtung der Erdgastankstelle am Alfred-Dick-Ring und einer vorerst mobilen Alternative beim Gaswerk (Carl-Zeiss-Straße) auf Hochtouren.

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