Diskussion
Die Jusos sagen „Nein zum Alkoholverbot in Straubing“

07.08.2020 | Stand 24.07.2023, 15:40 Uhr
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Die Jusos Straubing sind besorgt aufgrund der jüngst verhangenen Alkoholverbote am Hagen und der „Bschlacht“ als Reaktion auf feiernde Jugendliche im öffentlichen Raum gerade auch in der Zeit des eigentlich stattfindenen Gäubodenvolksfestes.

Straubing. Gemeinsam fordern sie Oberbürgermeister ;arkus Pannermayr und die CSU-Fraktion sowie insbesondere den SPD-Bürgermeister Werner Schäfer und die SPD-Stadtratsfraktion dazu auf von den neu geltenden Alkoholverboten am Hagen und der „Bschlacht“ abzusehen, und fordern, dass die Bedürfnisse aller Jugendlichen gerade in der jetzigen Lage ernst genommen werden. Natürlich sei man besorgt über die großen Menschenansammlungen, denn die Pandemie ist ja schließlich noch nicht vorbei, doch durch diese Maßnahmen würden bereits bestehende Konflikte nur noch weiter verstärkt.

Dazu erklärt Mia Füllner der Jusos Straubing: „Die nun verhängten Alkoholverbote am Hagen und der ,Bschlacht‘ führen ausschließlich zu einer Verschiebung der Problematik: Die Jugendlichen saßen monatelang für Home-Schooling oder Online-Semester zu Hause. Es ist mehr als nur verständlich, dass sie jetzt den Sommer bei dem ohnehin ausgefallenen Gäubodenvolksfest gemeinsam bei einem Bier genießen wollen. Solange Bars und Diskotheken geschlossen sind, bleibt ihnen nunmal nur der öffentliche Raum. Wer ihnen nun das verbietet provoziert bewusst Konflikte zwischen Jugendlichen und der Polizei. Generalverdacht und Kriminalisierung ist keine Lösung und verlagert das Problem nur weiter auf Privatpartys!“

„Junge Menschen trifft diese Pandemie nicht nur wirtschaftlich und sozial, sondern auch kulturell. Doch eine komplette Verdrängung junger Menschen und eine hier geforderte Verbotspolitik packt das Problem nicht an der Wurzel. Auch wenn so mancher Clubbesuch des Oberbürgermeisters, seiner Stellvertreter und anderer Verantwortlicher für dieses verhängte Alkoholverbot schon etliche Jahre zurückliegt, erwarten wir zumindest etwas mehr Verständnis für die Situation junger Menschen. Die Stadt sollte sich vielmehr dafür einsetzen, dass sichere Plätze mit entsprechender Infrastruktur geschaffen werden, statt erneut die ,Gut-Böse-Karte‘ zu spielen. Hier wird die junge Generation unter Generalverdacht gestellt, was einmal mehr den rückwärtsgewandten Kurs der Stadtverwaltung zeigt“, so der stellvertretende Straubinger Juso-Bezirksvorsitzende Lukas Reichhardt abschließend.

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