Umgehungsstraße sinnvoll?
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger informierte sich in Geiselhöring

08.01.2020 | Stand 31.07.2023, 18:15 Uhr
−Foto: n/a

Es wird schon über 60 Jahre um eine Umgehungsstraße Geiselhöring diskutiert. Angedachte Trassen wurden geplant, verworfen und örtlich verlegt. Ein Teil der Umgehung wurde unter der Trägerschaft und einer finanziellen Beteiligung der Stadt gebaut und endet jetzt an einem Kreisverkehr. Über die Weiterführung diskutiert man seit Jahren und jetzt plant man wieder von Neuem eine gewaltige Straße mit vielen Nachteilen. Ein Unding und eine unendliche Geschichte finden die Freien Wähler.

GEISELHÖRING Auf Einladung des FW Kreisverbandes kam Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident, Hubert Aiwanger, nach Geiselhöring und diskutierte mit Stadt- und Kreisräten der Freien Wähler sowie mit der Interessengemeinschaft (IG) „ Haindling-Nord“: nein „Regionaltrasse: ja. Auch Hans Jürgen Buchner (Haindling) beteiligte sich an der Diskussion, er lehnt die Trasse Haindling Nord ab und meint, dass diese angedachte Straße vor Haindling hier nicht hingehört. Minister Aiwanger machte sich ein Bild über die momentane Situation und lies sich über den Stand der Planungen informieren.

Bei der Trasse Haindling Nord werden insgesamt schätzungsweise 22 Hektar Land benötigt, es kommt zu Geländeeinschnitten, gewaltigen Aufschüttungen, gerade vor dem Kirchensemble der Wallfahrtskirchen in Haindling und Brückenbauwerke über Straßen und Wege. Die Bahn wird mit drei Überführungen bis Perkam geplant. Insgesamt sind es voraussichtlich 7 Brücken entlang der Umgehung Haindling Nord. Die erforderlichen Maßnahmen werden immense Kosten verursachen. Die Kreisräte bezweifelten den Kosten-Nutzen-Faktor für ein solches Mamut Bauwerk. Es sprechen auch noch einige andere Argumente gegen diese Trasse. Geiselhöring hat einen sehr hohen Ziel- und Quellverkehr und die Entlastung laut eines Gutachtens vom Dezember 2017 wäre unter 1000 Kraftahrzeuge innerhalb 24 Stunden. Die Stadt schnürt sich auch in der schönsten Wohnbauentwicklung selber ein. Dieses Argument war vor rund 15 Jahren der Anlass, dass man zwischen Geiselhöring und Haindling die Umgehung um Geiselhöring nicht weiterverfolgt hat, sondern auf die Trasse Haindling Süd ging, die dann, laut Straßenbauamt, alternativlos war. Nach dem „Aus“ dieser Trasse geht man jetzt wieder zurück zu einer Stadtnahen Trasse. Für viele äußerst unverständlich. Weitere Argumente gegen die Haindling Nord sind das beliebte Naherholungsgebiet in Richtung Haindling, der Talraum zwischen Geiselhöring und Haindling wird zerstört, Natur und Umwelt sind die Verlierer und die Lärmbelästigungen sind ebenfalls nicht zu verachten.

Minister Hubert Aiwanger und FW Kreisvorsitzender Ludwig Waas sprachen sich für eine ökologisch orientierte und ökonomisch sinnvolle Lösung für eine Umgehung von Geiselhöring aus. Man müsse dringend einen nochmaligen Trassenvergleich beantragen. Die Zeiten haben sich geändert, Themen wie Landverbrauch und die ökologische Rücksichtnahme müssen hier besser berücksichtigt werden. Die Kirche und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege wird keine Zustimmung für die Trasse Haindling Nord geben, wie sie bei einem Treffen mit der Stadt Geiselhöring und dem Staatlichen Bauamt bekannt gaben. Geiselhöring hat über die sogenannte Regionaltrasse eine hervorragende Möglichkeit die Stadt zu entlasten. Diesen Luxus haben andere nicht und durch eine intelligente Verkehrslenkung würden alle profitieren, so die Freien Wähler Mandatsträger. Der Landverbrauch für die Regionaltrasse wäre nur rund ein Drittel und die Kosten nur ein Bruchteil von der Trasse Haindling Nord. Eine Umwidmung der Staatsstraße wäre kein Hindernis wie Innenminister Herrmann einmal in einem Gespräch dem früheren Bürgermeister Bernhard Krempl versicherte. Die FW Kreisräte und die Interessengemeinschaft haben Minister Hubert Aiwanger gebeten, entsprechende Gespräche zu führen.

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