Landwirtschaft im Gespräch
CSU und Christliche Wähler luden zu gemeinsamem Gespräch mit Landwirten ein

14.12.2019 | Stand 31.07.2023, 12:48 Uhr
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Reden und Zuhören. Das war das Motto der Veranstaltung der CSU Konzell und Christlichen Wähler, die am Montag, 9. Dezember, zu einem gemeinsamen Gespräch mit der Landwirtschaft in den Konzeller Ortsteil Denkzell einluden. Anlass dafür waren die jüngsten Gesetzesänderungen und zahlreiche Forderungen sowohl seitens der Gesellschaft als auch der Politik nach einer nachhaltigen, ökologischen Landwirtschaft.

KONZELL Das Thema nahmen sich die CSU und Christliche Wähler zum Anlass, aktiv den Austausch mit den betroffenen Landwirten in der Gemeinde Konzell zu suchen. Als Gäste wurden die Referenten Kreisrat Franz Lehner, selbst Landwirt aus Rain, sowie die Kreisbäuerin Claudia Erndl aus Opperkofen bei Feldkirchen begrüßt. Nachdem Kreisrat und Bürgermeisterkandidat Hans Kienberger die anwesenden Landwirte, interessierten Zuhörer und Gäste begrüßt und in die Problematik einführt hatte, übergab er dem Referenten Franz Lehner das Wort.

Lehner referierte über gesellschafts- und agrarpolitische Themen, die die Landwirte momentan belasten. Seines Erachtens würden die Landwirte zu Unrecht an den Pranger gestellt. Mit den aktuellen Demonstrationen will die Landwirtschaft öffentlichkeitswirksam darstellen, dass die Landwirte nicht gegen Insekten, Klima- oder Gewässerschutz sind. Umwelt- und Klimaschutz soll wissenschaftsbasiert und ideologiegeleitet sein. Insbesondere die Düngeverordnung – als Folge der hohen Nitratbelastungen der einzelnen Gewässer – beschneide die Landwirte viel zu stark und sei eine Sanktion für ein Thema, für welche die Landwirte auf gar keinen Fall allein verantwortlich seien. „Umweltschutz muss mit der Landwirtschaft umgesetzt werden, und nicht gegen uns“, so der Landwirt Lehner. Weiter würden die Konsequenzen des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ die Landwirte an vielen Stellen unverhältnismäßig stark treffen. Nach seiner Ansicht stellt die Gesellschaft die Landwirte als Sündenböcke dar, die nun gar überzogene Forderungen erfüllen müssten, die jedoch wiederum nicht die Lösung für das Problem seien. Weiter müssten auch private Haushalte lernen, umzudenken, insbesondere im Umgang mit zum Beispiel Glyphosat. Es sei bei den meisten kein Problem, die eigenen Gärten entsprechend zu düngen, mache dies jedoch der Landwirt, um seine Äcker sinnvoll bewirtschaften zu können, sei dies plötzlich umweltschädlich und gesellschaftlich verpönt.

Auch die Kreisbäuerin Erndl rügte das falsche Verständnis der Bevölkerung für die Landwirtschaft. Die Verbraucher hätten teilweise Fehlvorstellungen von Tierhaltung und Ackerbau; Ziel müsste es Ihrer Ansicht nach sein, Landwirte und Verbraucher wieder näher zusammenzuführen, um so eine auf beiden Seiten realistische Grundlage und Akzeptanz schaffen zu können.

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