Stadt und Landkreis gemeinsam
Sitzung des IHK-Gremiums Straubing in den „Straubinger Wunderwelten“

15.11.2019 | Stand 02.08.2023, 21:15 Uhr
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Von der Winterbeleuchtung in der Straubinger Innenstadt bis zur Weiterentwicklung des Hafens, von Wohnungsbau bis Fahrradtourismus, vom Busverkehr in der Fläche bis zum Verkehr in der Stadt – Kommunalpolitiker beschäftigen sich mit vielfältigen Themen und Herausforderungen. Aber auch die Unternehmer haben diese Punkte auf der Agenda, denn jeder dieser und weiterer Faktoren hat einen gewissen Einfluss auf die Entwicklung des eigenen Betriebs. Das wurde diese Woche bei der Sitzung des IHK-Gremiums Straubing im „Blue Brix“ deutlich. Die Unternehmer rund um ihren Vorsitzenden, IHK-Vizepräsident Christoph Kämpf, hatten dazu Landrat Josef Laumer und Oberbürgermeister Markus Pannermayr eingeladen – eine Fortsetzung des „PolitTalks“ aus der vergangenen Frühjahrssitzung.

STRAUBING Beim Thema Ausbildung und Fachkräftesicherung hakten die Unternehmensvertreter das erste Mal ein. Trotz der Eintrübung in der Konjunktur läuft es in den Betrieben noch gut – aber es könnte noch besser laufen, wenn man die Mitarbeiter dafür bekäme. IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner stützte diesen Befund mit Zahlen und Analysen der IHK. Auch im Raum Straubing/Straubing-Bogen ist demnach die Zahl der Azubis und die der Ausbildungsbetriebe leicht rückläufig. Grund dafür sei ein Mangel an geeigneten Bewerbern. „Wir haben momentan in Bayern ein Verhältnis von freien Ausbildungsstellen zu unversorgten Bewerbern von 10:1“, sagte Schreiner. Gleichzeitig betonte er: Die Fachkräftelücke in den regionalen Betrieben bezieht sich in erster Linie auf Fachkräfte aus der beruflichen Aus- und Weiterbildung, Akademiker sind im weitaus geringeren Ausmaß gefragt.

Betrieben wie Politik muss daran gelegen sein, die jungen Menschen und die Betriebe zusammenzubringen. Ganz im Wortsinne wurde das im Gremium diskutiert mit Blick auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Insbesondere für junge Azubis ist eine funktionierende Busverbindung zwischen Wohnort, Ausbildungsbetrieb und Berufsschule wichtig, in der Stadt wie in der Fläche. Landrat und Oberbürgermeister räumten hier „freiliegende Entwicklungspotenziale“ ein. Die Stadt und der Landkreis seien Wachstumsregionen – eine Herausforderung für die Mobilität, genauso aber für den Wohnungsbau. Pannermayr stellte dazu die Pläne für die kommenden Jahre vor, die sowohl „Innenentwicklung“ als auch neue Flächen für Wohngebiete im Außenbereich umfassen. Seitens des Landkreises werde der Wohnungsbau ebenfalls gefördert und unterstützt, ergänzte Landrat Laumer.

Insgesamt sollten Stadt und Landkreis in vielen Feldern noch stärker zusammenarbeiten, forderte der Gremiumsvorsitzende Kämpf. Bei den Politikern erntete er damit volle Zustimmung. „Wir arbeiten für eine gemeinsame Region“, bekräftigte Laumer, und Pannermayr ergänzte: „Wenn man miteinander nach Lösungen sucht, ist das die Grundlage für den Erfolg.“ Mehr solcher Erfolge wünschten sich die Gremiumsmitglieder auch beim Thema Tourismus: Ziel müsse eine gemeinsame Vermarktung der gesamten Region sein. Neue Trends wie der zunehmende Fahrradtourismus sollten dabei berücksichtigt werden. Unterschiedliche Meinungen waren hingegen zum Thema Flusskreuzfahrten zu hören – daher nahm sich das Gremium vor, in einem kommenden Treffen diesen Punkt seitens der IHK mit Daten und Fakten unterfüttern zu lassen, um eine sachgerechte Diskussion zu ermöglichen.

Im Anschluss an die Sitzung ließen sich die Gremiumsvertreter von Blue Brix-Geschäftsführerin Elisabeth Linert durch die unterschiedlichen Attraktionen der „Straubinger Wunderwelten“ führen. Dabei wurden in den Modellbahnanlagen einerseits Kindheitserinnerungen wach, andererseits staunten die Unternehmer über moderne Angebote wie etwa die virtuelle Achterbahn.

Straubing-Bogen