Im grünen Bereich
Straubinger Bioökonomie-Branche wächst

11.01.2019 | Stand 31.07.2023, 20:38 Uhr
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Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger zu Besuch im Hafen Straubing-Sand

STRAUBING Die Bioökonomie verspricht Lösungsansätze für die Herausforderungen des Klimawandels. Doch was verbirgt sich hinter diesem Wort, welche Akteure aus Industrie und Wirtschaft arbeiten daran in Bayern und welchen Herausforderungen stehen sie gegenüber? Antworten darauf fand der Bayerische Wirtschaftsminister und stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger am Freitag bei seinem Besuch im Hafen Straubing-Sand. Dort arbeiten Start-ups, Mittelständler und Weltkonzerne mit Erfolg an biobasierten, nachhaltigeren Lösungen für unsere Gesellschaft.

„Während unserer Klausurtagung in Straubing habe ich in den letzten Tagen bereits die in Straubing ansässigen, exzellenten Forschungs- und Beratungseinrichtungen besucht, die an den Themen Energiewende und Nachhaltigkeit arbeiten“, sagte Wirtschaftsminister Aiwanger zu Beginn des Besuchs. „Hier nun die Firmen kennenzulernen, die diese Ergebnisse umsetzen, freut mich ganz besonders“. Unterstützt von Freistaat und der Region arbeitet der Zweckverband Hafen Straubing-Sand (ZVH) mit seiner Tochter, der BioCampus Straubing GmbH, an der Ansiedlung von Firmen aus dem Bereich der Bioökonomie. MdL und Vorsitzender des Haushaltsausschusses im Landtag, Josef Zellmeier, weiß, worauf es dabei ankommt: „Nicht nur für die Forscher, sondern auch für die Unternehmen wollen wir in der Region der Nachwachsenden Rohstoffe optimale Voraussetzungen schaffen. Dafür haben wir den BioCubator im Technologie- und Gründerzentrum und mit dem physischen BioCampus im Hafen ein spezielles Areal für Ansiedlungen aus der biobasierten Wirtschaft“.

Nach einer Präsentation des Standorts durch ZVH-Geschäftsleiter Andreas Löffert konnte sich die Besuchergruppe bei einem Rundgang durch den BioCubator von den Arbeitsschwerpunkten der ansässigen Firmen überzeugen. Der Spezialchemiekonzern Clariant betreibt auf dem BioCampus seine Demonstrationsanlage für Ethanol aus Agrarreststoffen wie Stroh. Im letzten Jahr gelang der Firma mit dem ersten Lizenzverkauf seiner Technologie ein großer Erfolg. Neben großen Unternehmen wie der Clariant AG sind es auch die jungen Unternehmen, die im Hafen aktuell erfolgreich wachsen. Das Biotech-Start-up CASCAT GmbH, eine Ausgründung des TUM Campus Straubing, arbeitet im BioCubator an neuen Enzymen, um Chemikalien biobasiert herzustellen. Mit dem ersten großen Auftrag in der Tasche startet für sie das neue Jahr vielsprechend.

Ebenso wie CASCAT, die Marktforschungsagentur GreenSurvey und der Biokunststoffhersteller Biofibre kam das Start-up maxbiogas GmbH als Preisträger des Gründerwettbewerbs PlanB in den Hafen. Maxbiogas plant gerade im Landkreis eine Demoanlage für den Aufschluss von Biomassereststoffen zur Optimierung von Biogasanlagen und zur Produktion von Werkstoffen. Für den aktuellen PlanB-Wettbewerb hat Wirtschaftsminister Aiwanger die Schirmherrschaft übernommen.

„PlanB ist neben passgenauer Infrastruktur für uns ein wichtiges Instrument, um den Standort für Firmen der Bioökonomie attraktiv zu machen“, betonte Straubings Oberbürgermeister und ZVH-Verbandsvorsitzender Markus Pannermayr beim Rundgang: „Damit wir hier noch erfolgreicher werden, planen wir jetzt die Erweiterung des BioCubators mit neuen Laboren und Büros. Auf den Bau der Mehrzweckdemonstrationsanlage warten die Unternehmen der industriellen Biotechnologie“. Die Notwendigkeit für neue Infrastruktur sei groß, fügte Landrat Josef Laumer hinzu. Der BioCubator sei komplett besetzt und die Bioökonomie befinde sich allgemein im Aufwind: „Wir gehen davon aus, dass auch aus der aktuellen PlanB-Runde, in der wir in einer Woche die Gewinner küren, wieder Firmen zu uns kommen wollen. Für sie brauchen wir Angebote.“

Diese Angebote und nächste Schritte, sie umzusetzen, waren Gegenstand der anschließenden Diskussionsrunde der Delegation. Abschließend zeigte sich Wirtschaftsminister Aiwanger beeindruckt: „Ich denke, dass hier eine hervorragende Weiterentwicklung der Straubinger Forschungslandschaft passiert und hier ein echter Leuchtturm der Bioökonomie entsteht“.

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