Pandemie
Inzidenzwert über 200 – ab Freitag verschärfte Regeln im Landkreis Amberg-Sulzbach

10.12.2020 | Stand 20.07.2023, 22:28 Uhr
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Von Mittwoch auf Donnerstag, 9. auf 10. Dezember, sind im Landkreis Amberg-Sulzbach 58 neue COVID-19-Fälle hinzugekommen. Das Robert Koch-Institut meldet nun für den Landkreis Amberg-Sulzbach einen Sieben-Tage-Inzidenzwert von 200,9. Daher tritt ab Freitag, 11. Dezember, 0 Uhr, unter anderem eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 21 Uhr und 5 Uhr in Kraft.

Landkreis Amberg-Sulzbach. Ab sofort dürfen die Menschen im Landkreis Amberg-Sulzbach in diesem Zeitraum ihre Wohnung nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Dazu gehören die Arbeit, medizinische Notfälle sowohl für Mensch als auch Tier, die Wahrnehmung des Sorge- und Umgangsrechts, die Betreuung unterstützungsbedürftiger Menschen und Minderjähriger, die Begleitung Sterbender, Handlungen zur Versorgung von Tieren (zum Beispiel Gassi gehen) oder ähnlich gewichtige und unabweisbare Gründe.

Zwischen dem 24. und dem 26. Dezember gilt auch der Besuch von Gottesdiensten und das Zusammentreffen von Glaubensgemeinschaften als triftiger Grund. Zudem findet an allen Schulen ab der Jahrgangsstufe 8 Distanzunterricht statt. Davon ausgenommen sind nur die jeweils letzten Jahrgangsstufen und Schulen zur sonderpädagogischen Förderung. Unterricht an Musikschulen und Fahrschulunterricht in Präsenzform sind untersagt. Darüber hinaus sind Märkte zum Warenverkauf untersagt mit Ausnahme des Verkaufs von Lebensmitteln im Rahmen regelmäßig stattfindender Wochenmärkte.

Nachzulesen sind die strengeren Regeln in der Zehnten Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmeverordnung im Internet unter www.verkuendung-bayern.de. Demnach wird auch weiterhin jeder angehalten, physische Kontakte zu anderen Menschen auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren. Die strengeren Regeln für den Landkreis gelten mindestens so lange, bis der Inzidenzwert an sieben aufeinanderfolgenden Tagen unter 200 lag. Allerdings liegt es im Ermessen des Landratsamtes, davon abzusehen, wenn das Infektionsgeschehen trotz der Unterschreitung weiterhin kritisch erscheint, insbesondere wenn es eine erneut steigende Tendenz zeigen sollte. Die aktuellen Fallzahlen und der Inzidenzwert für den Landkreis Amberg-Sulzbach können auf der Internetseite des Robert Koch-Instituts unter www.rki.de abgerufen werden.

Seit Mittwoch, 9. Dezember, gilt in Bayern der Katastrophenfall. Die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) des Landkreises Amberg-Sulzbach unter der Leitung von Landrat Richard Reisinger wurde somit wieder aktiviert und tagt seitdem regelmäßig. „Wir müssen das Virus in den Griff bekommen. Dazu ist es zwingend notwendig, dass sich im Landkreis alle an die Regeln halten“, sagte Landrat Richard Reisinger bei der aktuellen FüGK-Sitzung. „Aktuell liegt der Fokus im Landkreis Amberg-Sulzbach auf den Ausbrüchen in Alten- und Pflegeheimen. Hier sei die Lage äußerst kritisch“, so der Landkreischef. Um die Situation in den Einrichtungen zu verbessern, wurden so genannte helfende Hände der Bundeswehr angefordert. Diese sind bereits im Einsatz und unterstützen das Personal in den Heimen unter anderem bei der Essensausgabe. Pflegetätigkeiten dürfen von den Bundeswehrsoldaten jedoch nicht übernommen werden. Seit Beginn der Pandemie im März dieses Jahres wurden für den Landkreis Amberg-Sulzbach insgesamt 1.739 COVID-19-Fälle registriert. 77 Menschen starben bislang mit oder an dem Coronavirus.

Schwandorf