Mobilität
Grüne in Wackersdorf und Schwandorf wollen „bei der Straßenplanung die Priorität aufs Zweirad setzen“

19.07.2020 | Stand 24.07.2023, 23:12 Uhr
−Foto: n/a

„Ein Schnellradweg, das wär natürlich die Krönung“, waren sich Ortsverband Schwandorf und Ortsgruppe Wackersdorf von Bündnis/Die Grünen am Samstag , 18. Juli,einig. Gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Stefan Schmidt testete eine Gruppe sportlicher Parteimitglieder die Radverbindung zwischen den Orten.

Wackersdorf. Im Mittelpunkt dieses Tests stand die rund sieben Kilometer lange Strecke zwischen Bahnhof-Schwandorf/Mitte Wackersdorf; zwei Varianten mit Führung über Ortsteile oder Umland verbinden beide Orte. Mitglieder der Schwandorfer Grünen holten MdB Stefan Schmidt – selbst passionierter Pedelec-Fahrer – dort ab, um gemeinsam mit ihm zu radeln. Schmidt, der im Bundestag unter anderem auch im Ausschuss für Bau, Wohnen, Stadtentwicklung und Kommunen sitzt, stellt klar: „Nur wenn Radwege gut ausgebaut und bequem sind, steigen die Menschen um.“ Je einfacher und sicherer die Strecken gestaltet seien, umso attraktiver würde es, das Auto mal stehen zu lassen. Wer Radfahrer und Fußgänger bei der Straßenplanung gleichberechtigt berücksichtige, mache schon mal einiges richtig.

„Bei Alltagsverbindungen Umwege machen zu müssen, dieses falsche ,Privileg‘ haben Fußgänger und Radfahrer. Autofahrer müssen keine Kompromisse machen, Straßen sind auf sie zugeschnitten“, sagte Gemeinderätin und Ortsgruppensprecherin Sonja Probst. In Wackersdorf, das habe eine Umfrage ergeben, kaufen rund 60 Prozent der Bürger regelmäßig im Bereich „Brunnfeld“ auf Schwandorfer Gebiet ein, dennoch gibt es keinen „offiziellen“ Radweg, der das Einkaufen mit dem Fahrrad unterstützt, noch eine Beschilderung, welche auf die eigentlich kurze Distanz hinweist.

„Der Wandel ist spürbar“ erklärt Franziska Wünsch, Ortsverbandssprecherin der Schwandorfer Grünen. Einfache Maßnahmen wie beispielsweise die kürzlich in Schwandorf aufgebrachten Fahrradschutzstreifen nach Straßenbaumaßnahmen brächten bereits große Erleichterungen mit sich. Ein großes Problem sei nach wie vor die Sicherheit, beispielsweise an Engstellen oder Straßenquerungen. „Der Radfahrer ist einer der schwächsten Teilnehmer im Straßenverkehr“, so Wünsch, „er braucht Unterstützung“.

„Wir brauchen Radwegekonzepte, die Freizeitwege und Fahrten zum Arbeitsplatz sinnvoll und gleichermaßen berücksichtigen“ ist Ulrike Pelikan-Wackersdorf, Kreisrätin und Ortsgruppensprecherin in Wackersdorf überzeugt. Routen um und zu Naherholungsgebieten seien bereits gut erschlossen, auch wenn es zeitweise noch Lücken gäbe. Daher sei es unerlässlich, auf interkommunale Zusammenarbeit zu setzen. „Der Radweg darf nicht an der Gemeindegrenze aufhören.“

Schwandorf