Politik
Gewerbegebiet an der A93 – die CSU-Fraktion im Teublitzer Stadtrat macht sich selbst ein Bild

16.07.2020 | Stand 25.07.2023, 0:50 Uhr
−Foto: n/a

Stadträte der CSU-Fraktion folgten gemeinsam mit dem UW/FW-Stadtrat Markus Pretzl der Einladung der Grünen auf eine Begehung des Waldgebietes, das für ein Gewerbegebiet im Stadtbereich Teublitz vorgesehen ist. Dr. Stiersdorfer und Vertreter des LBV führten durch das Areal und erläuterten aus ihrer Sicht, weshalb dieses Gebiet besonderen Schutzes bedarf.

Teublitz. Den Stadträten wurde ein „vermeintlich gesunder Wald“ gezeigt, so dei CSU-Fraktion, „in dem mutmaßlich eine Vielzahl schützenswerter Spezies beheimatet ist“. Allerdings hätten bereits im Vorfeld mehrere spezielle Artenschutzprüfungeen (SAP) gezeigt, „dass die Anzahl der von den Naturschützern gefundenen Tiere derjenigen, die über nunmehr Jahre hinweg von Fachleuten erarbeitet wurde, deutlich widerspricht“. Findet man im SAP Gutachten keinerlei geschützte Arten, „so fand Dr. Stiersdorfer Waldschnepfenfedern, Laufkäfer und Erdkröten. Unabhängig von diesem Gutachten, sind auch weitere Fachleute der Meinung, dass dieser Wald keine besonderen Merkmale aufweist, die der Errichtung eines Gewerbegebiets im Weg stünden. Des Weiteren werden davon definitiv keinerlei Trinkwasservorkommen berührt“, so die CSU-Fraktion.

Obgleich man „natürlich dem sinnlosen Flächenfraß mit geeigneten Mitteln entgegenwirken“ müsse, stelle das Vorhaben Gewerbegebiet an der A93 für die Stadträte ein Projekt dar, das hier nicht subsumiert werden dürfe. „Es ist nach 30 Jahren das erste Gewerbegebiet, das durch die Stadt ausgewiesen wird. Die Vorteile des Gewerbegebiets überwiegen für die Räte eindeutig und die Realisierung dieses Großprojekts ist mit einem nachhaltigen und ökologischen Wirtschaften, das sich die CSU Teublitz auf die Fahnen geschrieben hat, durchaus vereinbar.“

„Es geht der Fraktion nicht – wie vielfach unterstellt – ausschließlich um die Generierung von Gewerbesteuern, obwohl diese mittel- bis langfristig gewiss nicht vergessen werden dürfen.“ Vielmehr stehe die Realisierung von Zukunftsfähigkeit und damit einhergehend Nachhaltigkeit im Fokus, so die Fraktion. Arbeits- und Ausbildungsplätze sollten für Teublitzer Bürgerinnen und Bürger heimatnah geschaffen werden, um auch das Fahrzeugaufkommen innerorts und auf den Straßen rund um Teublitz einzudämmen. Weiterhin sollten den Teublitzer Gewerbetreibenden Möglichkeiten geschaffen werden, in ihrer Heimat zu expandieren, um somit auch für die nächsten Generation vor Ort tätig sein zu können und sich dahingehend weiterzuentwickeln, dass sie den Anforderungen der nächsten Jahre gerecht werden können.

Im Gewerbegebiet an der A93 sollten keine Zentren erbaut werden, die mit wenig Personal und großem Platzbedarf einhergehen. Vielmehr will die CSU-Fraktion ein ökologisch verträgliches Mischgewerbegebiet errichten lassen, das beispielsweise mittels Dachbegrünung, Photovoltaikanlagen oder Ähnlichem einen wertvollen Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet. Bereits heute gebees regelmäßig Anfragen potentieller Interessenten, die den Standort an der Autobahnanschlussstelle schätzen. Allerdings könnten sich diese Interessen erst konkretisieren, wenn auch rechtliche Fakten geschaffen werden.

„Es lässt sich nicht leugnen, dass für das Gewerbegebiet Wald weichen muss und gewiss ist das ein Eingriff in die Natur, den man nicht unreflektiert vornehmen soll. Allerdings wird für dieses Waldstück, das zwischen drei viel befahrenen Straßen gelegen ist, mittels Aufforstung und anderer von den Fachstellen als vorbildlich erachteter Planungen ein ökologischer Ausgleich geschaffen und das Gewerbegebiet im ökologisch sehr wertvollen Samsbacher Forst wird fallen gelassen. Schließlich zeigt die Krise der letzten Monate, wie wichtig es für eine Gemeinde ist, hinsichtlich Gewerbe möglichst breit aufgestellt zu sein, um nicht von einzelnen Industriesparten abhängig zu sein“, so die Teublitzer CSU-Fraktion.

Für die CSU Räte überwiegen die Vorteile deutlich und „daher soll in die Zukunft unserer Stadt investiert und das Gewerbegebiet realisiert werden. Denn als Bittsteller bei den Nachbargemeinden aufzutreten, um zukünftig an Gewerbesteuereinnahmen beteiligt zu werden, kann mit Verlaub nicht das Ziel eines verantwortungsvollen Stadtrates sein“.

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