Hebesatz wird erhöht
Gewerbesteuerumfrage der IHK – einige Kommunen drehen an der Steuerschraube

11.09.2019 | Stand 31.07.2023, 3:04 Uhr
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Auch in diesem Jahr mussten sich Unternehmen in einigen Kommunen des IHK-Bezirks Oberpfalz/Kelheim auf höhere Steuern einstellen. Die jährliche IHK-Hebesatzumfrage für 2019 ergab: Insgesamt acht von 250 Kommunen erhöhten in der Oberpfalz ihren Gewerbesteuerhebesatz – vergangenes Jahr waren es elf.

LANDKREIS KELHEIM „Zumindest haben weniger Gemeinden als in den Vorjahren ihre Hebesätze erhöht“, zieht IHK-Steuerexperte Dr. Martin Kammerer Bilanz. Ein Grund dafür könne die gute Konjunktur in den zurückliegenden Jahren sein, die das kommunale Steueraufkommen 2018 bundesweit um 5,9 Prozent steigen ließ. Eine Steuersatzsenkung setzte der Umfrage zufolge jedoch keine Kommune in der Region um. Kammerer sieht dies kritisch: „Für Gemeinden mit hohen Hebesätzen wird es zukünftig schwieriger, sich im Wettbewerb um Firmen zu behaupten.“ Denn bei der Wahl des Standortes würden für Unternehmen viele Faktoren eine Rolle spielen. Neben der geeigneten Infrastruktur oder etwa ausreichenden Fachkräften sei auch die Höhe der Gewerbesteuer nicht zu vernachlässigen. „Kommunen mit hohen Hebesätzen werden im Standortwettbewerb langfristig oft zu Verlierern“, so der IHK-Steuerexperte. Zudem stünden die Steuerbelastungen oftmals in keinem angemessenen Verhältnis zu den angebotenen kommunalen Leistungen, wie beispielsweise Verkehrs- oder digitale Infrastruktur. Anstelle verfügbare Gelder ausschließlich in Ausgaben fließen zu lassen, „sollte die Konsequenz guter Konjunktur Steuersatzsenkungen sein, um den Unternehmensstandort für bereits angesiedelte Firmen attraktiv zu halten und neue zur Ansiedlung zu bewegen“, wirbt Kammerer für Weitsicht.

Höhere Belastung

Am stärksten stieg die Gewerbesteuer für Unternehmen in Sinzing (Landkreis Regensburg) mit einem Hebesatzplus von 60 Prozentpunkten. Auch Mitterteich (Landkreis Tirschenreuth) erhöhte spürbar um 25 Prozentpunkte. Schwarzenfeld und Guteneck (Landkreis Schwandorf), Donaustauf (Landkreis Regensburg) und die Kreisstadt Cham möchten 20 Prozentpunkte mehr von ihren Betrieben. Am geringsten fiel die Erhöhung in Brand (Landkreis Tirschenreuth) und Stadlern (Landkreis Schwandorf) mit plus zehn Prozentpunkten aus. Die komplette Übersicht der aktuellen Realsteuerhebesätze des IHK-Bezirks steht unter www.ihk-regensburg.de zum Download bereit.

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