Geschichte
Strom für Ostbayern von 1900 bis 1961 – Vortrag von Georg Wickles zeigt den „Weg der OBAG“ auf

11.04.2019 | Stand 04.08.2023, 14:18 Uhr
−Foto: n/a

Elektrischer Strom ist Teil des heutigen Alltags und scheinbar etwas Selbstverständliches. Wie unentbehrlich er für den modernen Menschen geworden ist, wird erst klar, wenn er fehlt, wie etwas beim mehrstündigen Stromausfall vor wenigen Wochen im Winter. Tatsächlich begann die Elektrifizierung unserer Region erst vor circa 110 Jahren.

MAXHÜTTE-HAIDHOF Die Gemeinde Ibenthann, die sich erst am Ende der 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts in Maxhütte umbenannte, schloss beispielsweise am 25.08.1908 einen Stromlieferungsvertrag mit der Oberpfälzer Braunkohlen-Gewerkschaft Haidhof. Damit wird klar, dass die Stadt Maxhütte-Haidhof beim Aufbau des elektrischen Netzes der Oberpfalz eine wesentliche Rolle spielte. Die Versorgung mit elektrischem Strom sollte von nun an von einem Kraftwerk gewährleistet werden, dass zwischen 1908 und 1910 in Ponholz gebaut und mit heimischer Braunkohle befeuert wurde. Obwohl der Vertrag als Zeitpunkt für den Beginn der Stromlieferung das Jahr 1909 vorsah, begann das elektrische Zeitalter bei uns im Städtedreieck leicht verspätet erst im April 1910. Von nun an war eine elektrische Straßenbeleuchtung möglich und auch die Entstehung des Zementwerks in Burglengenfeld steht damit in einem engen Zusammenhang, da das Burglengenfelder Werk als Großabnehmer für Strom in Erscheinung trat.

Die Oberpfälzer Braunkohlen-Gewerkschaft Haidhof ging bald in der Bayerischen Überlandcentrale AG auf, diese in der Oberpfalzwerke AG. 1943 entstand die OBAG, 2000 erfolgte der Übergang zur E.ON. Obwohl das Kraftwerk in Ponholz bereits wieder 1931 in der Weltwirtschaftskrise stillgelegt wurde, darf jedoch der Beitrag von Maxhütte-Haidhof zur Elektrifizierung und damit auch Industrialisierung nicht unterschätzt werden, zumal die Nachfolgegesellschaft, Bayernwerk AG, bis heute bei uns ansässig ist.

Georg Wickles beschäftigt sich damit in seinem Vortragam Dienstag, 23. April, 19 Uhr, im Mehrgenerationenhaus der Stadt Maxhütte-Haidhof mit einem wichtigen Kapitel der ostbayerischen Wirtschaftsgeschichte, die bei uns in Maxhütte-Haidhof ihren Ausgang nahm. Der Referent ist prädestiniert für diesen Vortrag, da er als Betriebselektriker zwischen 1972 und 2003 im Bayernwerk Schwandorf als Betriebselektriker tätig war. Zur Einstimmung wird ein kurzer Film gezeigt. Zugleich wird Herr Wickles mit Fotos die Geschichte des elektrischen Stroms in unserer Region illustrieren.

An alle interessierten Bürgerinnen und Bürger ergeht eine herzliche Einladung zu diesem Vortrag, der kostenlos ist.

Schwandorf