100 Jahren Frauenwahlrecht
Marie-Juchacz-Preis erinnert an die erste Frau, die in einem deutschen Parlament eine Rede hielt

20.02.2019 | Stand 21.07.2023, 18:55 Uhr
−Foto: n/a

Diese Woche wurde im Deutschen Bundestag der Marie-Juchacz-Preis der SPD-Bundestagsfraktion verliehen, der an die erste Frau – eine Sozialdemokratin – die in einem deutschen Parlament eine Rede hielt, erinnert.

WERNBERG-KÖBLITZ/BERLIN Im Rahmen einer Gedenkveranstaltung der SPD-Bundestagsfraktion zu 100 Jahren Frauenwahlrecht begrüßte die Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder aus Wernberg-Köblitz die Preisträgerinnen und dankte ihnen für ihre beeindruckenden Beiträge im Sinne der Wegbereiterin des Frauenwahlrechts. Beispielhaft erwähnte Marianne Schieder den Beitrag von Julia Huber, einer der Gewinnerinnen. Diese habe eine Rede geschrieben, wie sie Marie Juchacz heute halten würde, über Klimawandel und sich ausbreitenden Rassismus und Rechtsextremismus.

Die Abgeordnete würdigte das Engagement der mutigen Sozialdemokratin und späteren Gründerin der Arbeiterwohlfahrt, Marie Juchacz. Im Februar 1919 habe sie als erste Frau vor der Nationalversammlung geredet und habe dabei keinen Grund für überschwängliche Dankesworte gesehen: „Was diese Regierung getan hat, das war eine Selbstverständlichkeit: Sie hat den Frauen gegeben, was ihnen bis dahin zu Unrecht vorenthalten worden ist.“

Marianne Schieder betonte: „Seit 100 Jahren haben Frauen das Recht zu wählen und gewählt zu werden. Es bleibt aber eine dauerhafte Aufgabe, die im Grundgesetz festgeschriebene Gleichberechtigung von Männern und Frauen in die gesellschaftliche Realität umzusetzen. Heute streiten wir für die gleiche Teilhabe von Frauen in der Politik und Wirtschaft, um gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, um die Aufwertung der sozialen Berufe und um den Schutz vor Gewalt.“

Schwandorf