Politik
Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus – „Max Mannheimers Botschaft darf nicht verhallen!“

25.01.2019 | Stand 01.08.2023, 14:36 Uhr
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Vor 74 Jahren wurde das Vernichtungslager Auschwitz befreit. Hier ermordeten die Nationalsozialisten zwischen 1940 und 1945 mehr als eine Million Menschen. Seit 1996 gedenkt Deutschland am 27. Januar offiziell der Opfer des Nationalsozialismus.

WERNBERG-KÖBLITZ/BERLIN „Der 27. Januar ist Auftrag an uns alle, die Unmenschlichkeit und Verbrechen des Nationalsozialismus nie in Vergessenheit geraten zu lassen. Mit dem Gedenken ist gleichzeitig Verantwortung verbunden – für die Zukunft und für das Hier und Heute“, betont die zuständige Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion, Marianne Schieder aus Wernberg-Köblitz.

Vor zehn Jahren, im Januar 2009, haben KZ-Überlebende und Vertreter von neun internationalen Lagerkomitees in Berlin ihr Vermächtnis an die Öffentlichkeit gerichtet. Unter anderem heißt es darin: „Die letzten Augenzeugen wenden sich an Deutschland, an alle europäischen Staaten und die internationale Gemeinschaft, die menschliche Gabe der Erinnerung und des Gedenkens auch in der Zukunft zu bewahren und zu würdigen. Wir bitten die jungen Menschen, unseren Kampf gegen die Nazi-Ideologie und für eine gerechte, friedliche und tolerante Welt fortzuführen, eine Welt, in der Antisemitismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus keinen Platz haben sollen.“

„Dieser bewegende Appell ist bleibende Mahnung: Wir dürfen nie mehr gleichgültig sein. Darum rufen wir das Programm ‚Jugend erinnert‘ ins Leben. Mit 6,5 Millionen Euro werden schon 2019 Einrichtungen und Projekte unterstützt, in denen sich Jugendliche kritisch mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzen und fragen, welche Lehren daraus für die heutige Zeit gezogen werden müssen“, unterstreicht die Abgeordnete.

Marianne Schieder: „Bis ins hohe Alter besuchte Max Mannheimer, einer der Unterzeichner, zahlreiche Schulen in meinem Wahlkreis und erzählte den Jugendlichen vom Schicksal seiner Familie. Immer wieder gab er den Schülerinnen und Schülern in Schwandorf und Cham die Botschaft mit: ‚Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon‘. Darum lautet unsere Verantwortung: niemals wieder. Es gibt kein Ende des Erinnerns! Es darf und es wird keinen Schlussstrich geben! Es geht um unsere Demokratie, es geht um unser freiheitlich-demokratisches Gemeinwesen!“

Schwandorf