Tierlieb
Überraschender Besuch in Vilseck – Ehepaar Juncker rettet spanischen Straßenhund

16.01.2019 | Stand 13.09.2023, 1:44 Uhr
−Foto: Foto: Hunde-ohne-lobby.de

„Wir waren sehr überrascht“, sagt Ulrike Pfosch vom Verein „Hunde ohne Lobby“. Die Organisation rettet Hunde vor der Tötungsstation in Südspanien. Jetzt haben sich EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und seine Ehefrau Christiane in der Oberpfalz einen Hund geholt.

REGENSBURG-VILSECK Die Überraschung war groß in der Gemeinde Vilseck in der Oberpfalz, als am vergangenen Samstag ein echter Polit-Promi im Ort stand. Jean-Claude Juncker und seine Frau Christiane hatten sich für eine Nacht in ein Hotel eingebucht. Grund ihres Besuches: Das Ehepaar hat sich des einjährigen Terrier-Mischlings Peluso angenommen. Zuerst hat der Oberpfälzer Neue Tag über die kuriose Rettungsaktion berichtet.

Ulrike Pfosch ist Vorsitzende des Vereins „Hunde ohne Lobby“. Sie ist im Gespräch mit der Passauer Neuen Presse und dem Donaukurier noch ganz aufgeregt: „Ich glaube, dass das Ehepaar Juncker über eine der Tierschutz-Seiten im Internet auf uns aufmerksam geworden ist“, sagt die Tierschützerin. „Hunde ohne Lobby“ hat sich darauf spezialisiert, Vierbeiner aus Tötungsstationen in Südspanien zu retten. „Die Hunde kommen teilweise von der Straße, aber es gibt auch Leute, die ihrer Hunde einfach überdrüssig werden und sie in die Tötungsstation bringen“, so Frau Pfosch. Der Verein holt sie dort, vermittelt die Tiere zunächst in eine „Adoptivfamilie“. Von dort aus können sie dann Interessenten abgeholt werden. Das Netzwerk der Tierschützer umfasst ganz Deutschland, auch in Nieder- und Oberbayern gibt es Unterstützer.

Doch haben die Aktivisten auch politisch mit Juncker diskutiert, beispielsweise auf die Zustände in Sachen Tierschutz in Südeuropa hingewiesen? „Wir haben eher mit Frau Juncker über dieses Thema gesprochen“, sagt Frau Pfosch. In diesen Ländern gebe es teilweise eine ganz andere Einstellung zu Tieren. Doch die Vereinschefin ist zuversichtlich: „Wir sind Vorbild für diese Länder und langsam findet hier auch ein Umdenken statt.“

Der kleine Peluso indes hat nun einen EU-Spitzenpolitiker als Herrchen. Und der dürfte nach der Wahl im Mai ohnehin mehr Zeit haben, um mit ihm Gassi zu gehen.

Schwandorf