Kategorie „Smart Factory“
Siemens Elektronikwerk Amberg mit dem „Industrie 4.0-Award“ ausgezeichnet

06.12.2018 | Stand 03.08.2023, 21:22 Uhr
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Das Siemens Elektronikwerk in Amberg (EWA) wurde mit dem „Industrie 4.0-Award“ 2018 in der Kategorie „Smart Factory“ ausgezeichnet.

AMBERG Der Industriepreis ist eine gemeinsame Initiative der Fachzeitung Produktion und der ROI Management Consulting AG, und zeichnet wegweisende industrielle Digitalisierungsprojekte aus. Er wird dieses Jahr zum sechsten Mal verliehen. Die Zielgruppe des Awards sind Unternehmen, die in ihrer Fabrik oder Supply Chain neue Wege mit Industrie 4.0- Lösungen gehen. Weitere Preisträger sind KAMAX Tools & Equipment aus Homberg (Ohm) in der Kategorie „Smart SCM (Supply Chain Management)“ und das BMW-Werk Regensburg, das den Sonderpreis „Mensch & Kommunikation“ erhielt.

„Das Elektronikwerk Amberg setzt Benchmarks für eine mustergültige ‚Smart Factory‘: Menschen, Maschinen und Roboter arbeiten hier bereits Hand in Hand. Die Vielzahl der eingesetzten Industrie 4.0-Lösungen und die hohe

Umsetzungsbreite im Werk waren allerdings nicht die einzigen Leistungen, mit denen Siemens bei der Award-Jury punkten konnte“, sagt Wolfgang Dorst, Director Business Development Industrie 4.0 bei der ROI Management Consulting AG, bei der Preisverleihung im EWA. Der Sieger in der Kategorie „Smart Factory“ sorgt durch die flächendeckende Vernetzung sämtlicher Maschinen und Produkte in der Fabrik für eine beispiellose Transparenz über alle Produktionsschritte hinweg. Unter anderem nutzt das Werk Dashboards, die über sämtliche Performance-, Produktund Qualitätsdaten aller Maschinen und Produkte in Echtzeit informieren. „Dadurch sind wir nicht nur in der Lage, sehr schnell auf Abweichungen zu reagieren, sondern können auch kontinuierlich an der Verbesserung von Produkten, Prozessen und Lieferanten arbeiten“, betont Dr. Gunter Beitinger, Leiter des Amberger Elektronikwerks. „Zukünftig wird uns künstliche Intelligenz dabei helfen, unsere Prozesse noch besser zu verstehen. Damit ist die Null-Fehler-Produktion für uns keine Vision mehr, sondern ein klares Ziel,“ so Beitinger. Um die Produktivität kontinuierlich zu steigern, setzt Siemens zudem auf weitere Industrie 4.0-Elemente wie den Digitalen Zwilling für Produkt und Produktion, kollaborative Leichtbauroboter, flexible FTS, 3D-Druck und die IoT-Plattform MindSphere. „In Kombination mit einer ambitionierten Industrie 4.0-Roadmap positioniert sich das Werk somit als Preisträger, der weitere Verbesserungen seiner End-2-End Wertschöpfungsprozesse mithilfe digitaler Technologien anvisiert“, so Dorst.

Hintergrund zum „Industrie 4.0-Award“: Teilnahmeberechtigt sind alle Unternehmen, die eine Industrie 4.0-Lösung realisiert haben. Der zweistufige Bewerbungsprozess sieht zunächst einen Fragebogen vor, die besten Bewerbungen kommen in die zweite Runde. Im Rahmen eines halbtägigen Assessments besichtigen Experten von ROI das Projekt vor Ort und klären offene Fragen. Die daraus erstellten Bewertungsvorschläge bilden die Grundlage für die Award-Jury, die Sieger zu ermitteln. Bewertet werden die umgesetzten Industrie 4.0 Elemente wie horizontale und vertikale Integration oder Einsatz von Assistenzsystemen, der Umsetzungstand (zum Beispiel Pilot oder Vollständig ausgerollt) und der Innovationsgrad der Lösung.

Das Siemens Elektronikwerk Amberg (EWA) wurde 1989 gegründet und produziert speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) vom Typ SIMATIC. Heute werden in Amberg über 1.200 Produktvarianten hergestellt. Mit ihnen werden Maschinen und Anlagen gesteuert und Fertigungen automatisiert. Dadurch lassen sich Zeit und Kosten sparen und die Produktqualität erhöhen. SIMATIC steuert Bordsysteme von Kreuzfahrtschiffen ebenso wie industrielle Fertigungsprozesse, zum Beispiel in der Automobilindustrie, oder auch Skiliftanlagen. Auch die Produktion in Amberg selbst wird von SIMATIC gesteuert. Innerhalb von 24 Stunden stehen die Produkte für weltweit rund 60.000 Kunden zur Auslieferung bereit. Im Dreischichtbetrieb werden pro Jahr etwa 4,5 Milliarden Bauelemente verarbeitet. Bei annähernd gleichbleibender Produktionsfläche (10.000 m²) und kaum veränderter Mitarbeiterzahl hat das Werk sein normiertes Produktionsvolumen vervierzehnfacht. Im EWA erzeugen rund 1.300 Mitarbeiter eine Fertigungsqualität von 99,999 Prozent.

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