Neue Chancen der Mitarbeitergewinnung
Resolution der Vollversammlung – „das Handwerk ist weltoffen, demokratisch und liberal“

20.11.2018 | Stand 04.08.2023, 2:39 Uhr
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Ob als Kfz-Mechatroniker, Friseur oder Elektroniker – zahlreiche Lehrstellen sind heuer wieder unbesetzt geblieben, Fachkräfte fehlen. Das Handwerk, auch in Ostbayern, ist somit auf die Zuwanderung von Menschen mit Berufsqualifikation aus dem Ausland angewiesen, um die personelle Lücke zu schließen.

OSTBAYERN Mit dem von der Bundesregierung geplanten Fachkräfte-Zuwanderungsgesetz fällt eine Beschränkung auf Engpassberufe und Hochqualifizierte weg. Auch auf den Grundsatz der Vorrangprüfung soll in Zukunft verzichtet werden. Für das Handwerk würden sich damit neue Chancen der Mitarbeitergewinnung ergeben.

Dass neue Kollegen aus aller Welt im Handwerk herzlich willkommen sind, das machte die Vollversammlung der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz nun in einer offiziellen Resolution klar, der das Gremium einstimmig bei seinem Treffen in Passau zustimmte. Im Papier mit dem Titel „Handwerk offen für gezielte Zuwanderung“ wird betont: Das Handwerk ist weltoffen, demokratisch und liberal. In der Willenserklärung bekräftigen die Vertreter des Handwerks, dass der Wirtschaftszweig sich gegen jede Form von politischem Extremismus, von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus stellt. Man setze sich für einen respektvollen Umgang miteinander ein, auch und gerade in der Diskussion mit politisch Andersdenkenden.

Über die Beweggründe der Stellungnahme sagte Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz: „Wir haben große Sorge um das Bild unserer Heimat in der Welt und den Ruf des deutschen Wirtschaftsstandortes.“ Das Handwerk stehe allen offen, die sich zu den Werten der Wirtschafts- und Gesellschaftsgruppe bekennen. „An den Werkbänken, in den Backstuben und auf den Baustellen stehen seit jeher Menschen unterschiedlicher Nationalität zusammen. Wir wissen: Geschicklichkeit, Kreativität, Genauigkeit, Kundennähe und Verantwortungsbewusstsein sind universelle Ansprüche, unabhängig von Herkunft, Religion und Weltanschauung“, so Haber weiter.

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