Weniger Bürokratie
Das erwartet die Wirtschaft von einer neuen Regierung in Bayern

15.10.2018 | Stand 02.08.2023, 17:14 Uhr
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Bayern hat gewählt und auch die Wirtschaft bringt ihre Stimme ein. „Es zeichnete sich in den letzten Monaten ja bereits ab, dass Bayerns Wähler eine Koalitionsregierung anstreben“, kommentiert Dr. Jürgen Helmes, Hauptgeschäftsführer der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim den Wahltag.

LANDKREIS SCHWANDORF „Wir gratulieren den gewählten Volksvertretern und geben ihnen gleichzeitig die Hausaufgaben der ostbayerischen Wirtschaft mit auf den Weg in den Landtag. Die Firmen appellieren an die Parteien, schnell eine Koalition zu bilden, damit das bayerische Kabinett alsbald seine Arbeit wieder aufnehmen kann.“

Die IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim hat im Zuge ihrer Konjunkturumfrage Herbst 2018 über 300 Firmen aus der Region auch zu ihrer Zufriedenheit mit der Landespolitik und den Erwartungen an das neue bayerische Kabinett befragt. Bayern geht es wirtschaftlich gut. Die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts bewerten 25 Prozent der Unternehmen mit einer „eins“ nach Schulnoten. 56 Prozent vergeben eine „zwei“ (drei: 16 Prozent, vier: drei Prozent, fünf: null Prozent). Dabei habe sich die Wettbewerbsfähigkeit in der letzten Legislaturperiode verbessert, wie über die Hälfte der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Oberpfalz und dem Landkreis Kelheim meinen. 33 Prozent sagen, die Performance sei gleich geblieben, nur neun Prozent sehen eine negative Entwicklung.

Mehr Digitalisierung, weniger Bürokratie

Dass dieses gute Ergebnis kein Ruhekissen für die Politik sein kann, zeigt die Frage nach den Themenfeldern, bei denen die Unternehmen großen Handlungsbedarf in der bayerischen Politik sehen. Schwerpunkte soll die Staatsregierung auf Bundes- und Landesebene insbesondere bei der Förderung der Digitalisierung, beim Bürokratieabbau, dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und mehr Engagement für die Fachkräftesicherung setzen.

Für 91,7 Prozent der Befragten ist es wichtig oder sogar sehr wichtig, dass der Freistaat sie bei der Bürokratie entlastet. „Es herrscht zwar parteiübergreifend Einigkeit darüber, dass Bürokratie abgebaut werden muss, davon gesehen haben die Firmen in der letzten Legislaturperiode allerdings recht wenig“, stellt IHK-Hauptgeschäftsführer Helmes fest. Dicht gefolgt (91,4 Prozent) ist die Forderung nach besseren Rahmenbedingungen bei der Digitalisierung. „Ganz konkret gesagt: Fehlt eine flächendeckende und schnelle Funk- und Breitbandversorgung, sind das für die Firmen massive Wettbewerbsnachteile“, so Helmes. Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur und die Unterstützung bei der Fachkräftesicherung sind für vier von fünf Befragten wichtig und sehr wichtig.

Wettbewerbsfähigkeit stärken

„Bayern nimmt in Deutschland eine führende wirtschaftliche Position ein. Gleichzeitig steht es im internationalen Wettbewerb mit anderen leistungsfähigen und attraktiven Standorten“, so Helmes. „Die neue bayerische Regierung muss den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Firmen und Mitarbeiter ein großes Gewicht in der politischen Arbeit der nächsten Legislaturperiode geben.“

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