Politik
Die USA nach Trump – das sagt Ostbayerns Wirtschaft

20.01.2021 | Stand 21.07.2023, 2:33 Uhr
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Nach einer Präsidentschaft mit vier Jahren Planungsunsicherheit und massivem Aufbau von Handelsbarrieren schauen Ostbayerns Unternehmen optimistischer in die Zukunft.

Regensburg. „Unsere Exportwirtschaft hat in den Jahren der Trump-Administration weiterhin auf den US-amerikanischen Markt gesetzt. Sie kann nun daran anknüpfen und hofft auf Stabilisierung “, resümiert der Vorsitzende des Ausschusses International bei der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim, Thomas Hanauer. Tatsächlich hätten sich im Warenhandel zwischen dem Freistaat Bayern und den USA in den vergangenen Jahren in Summe keine gravierenden Veränderungen ergeben. Zwischen den Jahren 2016 und 2019 waren die bayerischen Exporte in die USA von rund 20,5 Milliarden Euro auf rund 21,3 Milliarden Euro gestiegen. Laut der deutschlandweiten DIHK-Umfrage „Going International“ aus dem Frühjahr 2020 meldeten allerdings 50 Prozent der deutschen Unternehmen bei ihren Auslandsgeschäften, dass Handelshemmnisse zunehmen. Unter den Betrieben, die einen Anstieg von Handelsbarrieren feststellen, beklagt ein Drittel, dass sie von zusätzlichen US-Zöllen betroffen sind.

Von der neuen Regierung Biden/Harris erhoffen sich die hiesigen Unternehmen Rahmenbedingungen mit Kontinuität und ein Bekenntnis zum Freihandel. „Die IHK wird ihre Mitglieder zum Markteintritt und der Geschäftspflege verstärkt beraten, weil der US-Markt für unsere Wirtschaft äußerst attraktiv ist“, so Hanauer. Angesichts der Corona-Pandemie sei eine Stabilisierung des Außenhandels mit den USA im Jahr 2021 von großem Interesse. Zuletzt – im Oktober 2020 – sank das Handelsvolumen deutschlandweit im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,5 Prozent ab. Ostbayerns Wirtschaft hofft nun auf die Trendumkehr.

USA seit jeher wichtiger Markt

Mehr als 300 Unternehmen aus der Oberpfalz und dem Landkreis Kelheim pflegen enge Geschäftsbeziehungen mit den Vereinigten Staaten. Mehr als 50 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk unterhalten in den USA eine Niederlassung, mehr als 20 hiervon produzieren dort in einem eigenen Werk. Die Branchenschwerpunkte liegen im Maschinenbau sowie in der Herstellung von Glas, Keramik und Kunststoffwaren. „Ostbayerns Unternehmen haben in den nordamerikanischen Raum über Jahre massiv investiert und umfassende Lieferketten aufgebaut. Dieses Engagement basiert auf freiem Handel und einem stabilen Investitionsumfeld“, fügt Thomas Hanauer hinzu.

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