Demo vor dem Landratsamt
„Wir machen schön und nicht krank“ – Friseure aus Stadt und Landkreis Regensburg fordern Lockerungen

19.01.2021 | Stand 13.09.2023, 6:56 Uhr
−Foto: n/a

Im Wesentlichen sind es kleine Familienbetriebe, sagt die Obermeisterin der Friseurinnung in Stadt und Landkreis Regensburg. Waltraud Mittermeier, die selbst einen kleinen Salon in Lappersdorf führt, weiß: Viele Innungsmitglieder sind verzweifelt. Die Salons sind seit Wochen geschlossen, die Überbrückungshilfen sind nicht ausbezahlt, wichtige Formulare fehlen.

Regensburg. Etwa 280 Betriebe gibt es in Stadt und Landkreis Regensburg, alle haben Hygienekonzepte entwickelt und in Masken und Desinfektionsmittel investiert. Am Montagabend, 18. Januar, haben viele Friseurinnen und Friseure vor dem Landratsamt in Regensburg ihre Situation geschildert. Sie fordern, dass bei einer schrittweisen Öffnung der Wirtschaft die Friseursalons ganz vorne dabei sein müssen – im Sinne der Kunden und der Mitarbeiter. Viele ältere Kundinnen könnten sich alleine die Haare kaum waschen, schildert Mittermeier. Hier müsse man etwas tun. Ebenso sei es nicht so einfach, sich die Haare einfach selber zu schneiden.

Sorge bereiten ihr die Auszubildenden in den Betrieben, die aktuell zu Hause nur an den Köpfen, nicht aber an echten Kundinnen und Kunden üben können. „Da stehen demnächst Prüfungen an – und da fehlt jetzt die Zeit der Ausbildung“, beklagt Mittermeier. Echte Menschen zu frisieren, sei eben doch etwas anderes als an den Köpfen, die letztlich doch alle gleich sind. Menschen aber seien verschieden, das könne man nur üben, wenn man an der Kundin oder dem Kunden arbeite.

In Deutschland gibt es rund 80.000 Friseurbetriebe mit rund 250.000 Mitarbeitern – sie alle hoffen, dass sie eine der ersten sind, die nach dem Lockdown wieder öffnen dürfen.

Regensburg