Landrat Franz Löffler
„Die Überwindung der Corona-Pandemie ist ein gesamtgesellschaftlicher Spagat, der uns allen viel abverlangt“

25.12.2020 | Stand 24.07.2023, 22:30 Uhr
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Der Landrat des Landkreises Cham, Franz Löffler, übermittelt seine Weihnachts- und Neujahrsgrüße.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

so haben wir uns das Jahr 2020 nicht vorgestellt: mit Kontaktbeschränkungen und Abstandsgeboten, mit Maskenpflicht und Lockdown. Aber es geht in weltweiter Einmütigkeit darum, die Verbreitung einer globalen Virusinfektion mit verheerenden Folgen für schwerer Erkrankte einzudämmen. Wir kämpfen für die Gesundheit aller Menschen und dürfen gleichzeitig die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unseres Landes nicht außer Acht lassen. Die Überwindung der Corona-Pandemie ist ein gesamtgesellschaftlicher Spagat, der uns allen viel abverlangt. Ich bin stolz auf die vielen Menschen im Landkreis Cham, die schon seit über zehn Monaten unter zum Teil großen persönlichen Einschränkungen dazu beitragen. Machen wir gemeinsam weiter so. Wir werden nur dann Erfolg haben, wenn jeder und jede Einzelne konsequent handelt und sich seiner Verantwortung für sich und die Anderen bewusst ist. Ich danke für Ihr Verständnis und für Ihre Solidarität, aber ich fordere Sie dazu auch künftig auf!

Am Horizont ist ein Lichtblick zu erkennen: Noch in diesen Tagen steht ein sicherer und wirksamer Impfstoff zur Verfügung, der uns die Chance gibt, unser gesellschaftliches Leben, unsere Freiheit, unsere Unbeschwertheit zurückzugewinnen. Zunächst kann der Impfstoff vorrangig nur Menschen mit einem besonderen Infektionsrisiko oder Personen mit dem Risiko für einen schweren Verlauf angeboten werden. Der Landkreis Cham hat sich gut darauf vorbereitet. Zwei stationäre Impfzentren in den Kliniken in Roding und Bad Kötzting und mobile Impfteams bieten einen schnellen Zugang zur Impfung. Im Laufe des nächsten Jahres sollen dann möglichst viele Menschen die Möglichkeit zum Impfschutz erhalten.

Mit den Kommunalwahlen im März haben die Bürgerinnen und Bürger die Weichen in den kommunalen Gremien neu gestellt. Alleine dem Kreistag gehören 30 und damit zur Hälfte neue Mitglieder an. Ein Schwerpunkt der Arbeit war die Verstetigung diverser Aktivitäten für den Artenschutz und für unsere Umwelt.

Wir haben erneut den Anbau der Durchwachsenen Silphie als Energiepflanze gefördert, die Pflanzung von 500 Hausbäumen unterstützt und erstmals autochthones, also regionales, Saatgut erzeugt. Die Erzeugung und Vermarktung regionaler Produkte wird mit dem neuartigen und vom Bund geförderten Projekt „Digitaler Landgenuss“ im nächsten Jahr eine bedeutende Aufwertung erfahren.

Wir setzen den Ausbau der erneuerbaren Energien fort, achten aber auf die Verträglichkeit mit unserer geschützten Landschaft. Zudem werden wir mit der Einstellung eines Klimaschutzmanagers viele Projekte und Maßnahmen noch stärker als bisher an den Zielen des Klimaschutzes ausrichten.

Daueraufgabe war und ist die Investition in unsere Bildungseinrichtungen. Der hohe Digitalisierungsgrad an den Schulen des Landkreises hat sich gerade während der Homeschooling-Phasen mit Unterricht zu Hause bewährt. Das bestärkt uns auch in der absoluten Notwendigkeit unseres Eigenbetriebs „Digitale Infrastruktur“. Wir haben den Aufbau eines eigenen flächendeckenden Glasfasernetzes im Landkreis begonnen und dürfen mit Vodafone auf einen starken Breitbandpartner vertrauen. Die Wirtschaftsunternehmen im Landkreis werden zunehmend digitaler, die Ansiedlung des innovativen Softwareunternehmens AVL in Roding ist dafür nur ein Beispiel. Neue Ideen in diesem Umfeld unterstützen wir mit dem „Digitalen Gründerzentrum“ am Technologie Campus Cham, der als Lehr- und Studienstandort weiter an Bedeutung gewinnt.

Mobilität ist ein weiteres Zukunftsthema. Hier setzen wir zum einen auf die Steigerung der Attraktivität des ÖPNV, mit günstigen Tarifen für junge Leute und Senioren, mit einem flexiblen Rufbus-System und einer künftigen Mobilitätszentrale am Chamer Bahnhof mit allen Verkehrsdienstleistungen aus einer Hand. Gleichzeitig setzen wir uns für den bedarfsgerechten Ausbau unserer überörtlichen Verkehrsanbindungen ein. Erfreulich waren die Verkehrsfreigaben der vierspurigen B 85 bei Roding und der Ortsumfahrung Lederdorn. Weiterer Einsatz gilt dem Ausbau der B20 Richtung Süden und der Ertüchtigung der Bahnlinie Schwandorf – Furth im Wald.

Gute Nachrichten gibt es auch aus dem Gesundheitsbereich: die neue Koordinierungsstelle Ärzteversorgung Landkreis Cham trägt dazu bei, auch in Zukunft Ärzte für die Region zu gewinnen. Mit dem Neubau der Notaufnahme an der Sana-Klinik Cham und dem geplanten Sana-Gesundheitscampus Roding sichern und stärken wir die Qualität der medizinischen Versorgung für die Menschen im Landkreis Cham.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, in der Weihnachtsgeschichte ist von der Furcht der Hirten, aber auch von der Botschaft des Engels „Fürchtet euch nicht!“ die Rede. Diese Worte rufen zu Mut und Zuversicht auf. Deshalb zählt mehr denn je vor allem Eines: Wenn wir gemeinsam für uns selbst und für Andere aktiv Verantwortung übernehmen, werden wir auch solche Bedrohungen wie die Corona-Pandemie überwinden. Bitte achten Sie auf Ihre Gesundheit, schützen Sie Ihre Mitmenschen und vertrauen Sie auf die Kraft unserer Gesellschaft, in der Familie ebenso wie im Ganzen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien von Herzen frohe Weihnachten, Gesundheit und Zuversicht für das neue Jahr!

Regensburg