Bildungspolitik
Angleichung der Einstiegsgehälter bleibt das Ziel – BLLV tauscht sich mit Tobias Gotthardt aus

14.11.2020 | Stand 24.07.2023, 22:21 Uhr
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Eine Angleichung der Einstiegsgehälter für alle Schularten bleibt auf der Agenda. „A13 für alle Schularten ist unverändert ein Ziel der Freien Wähler“, versicherte der Regensburger Abgeordnete und Finanzpolitiker bei einem bildungspolitischen Austausch mit dem Bezirksverband Oberpfalz des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV).

Landkreis Regensburg. BLLV-Bezirksvorsitzende Katja Meidenbauer und Astrid Schels, Leiterin der Abteilung Dienstrecht und Besoldung beim BLLV, berichteten bei dem Austausch über die aktuelle Situation und Herausforderungen, mit denen die Lehrerinnen und Lehrer sowie die Schulfamilie derzeit konfrontiert werden.

Wie der Regensburger Landtagsabgeordnete Tobias Gotthardt, Berichterstatter für den Etat des bayerischen Kultusministeriums im Finanzausschuss, bestätigte, bleibe A13 und eine Angleichung der Einstiegsgehälter für alle Schularten ein besonderes Anliegen der Freie-Wähler-Landtagsfraktion, die mit Staatsminister Professor Dr. Michael Piazolo auch den Kultusminister stellt. Die Fraktion sei sich, wie Gotthardt betonte, darüber im Klaren, dass die aktuelle Situation den bayerischen Lehrkräften viel abverlange. Dies gelte es zu würdigen, auch mit einer Lohngerechtigkeit für die Lehrkräfte: „Letztlich entscheidend ist die Verstetigung erhöhter Gehälter, nicht einmalige Bonuszahlungen“, so Gotthardts klare Position.

Der Landtagsabgeordnete kündigte an, dass die Freien Wähler ihren Koalitionspartner noch in diesem Jahr von der Finanzierbarkeit einer gleichberechtigten Eingangsbesoldung aller Lehrämter überzeugen wollen. Sein erklärtes und ambitioniertes Ziel sei es, A13 als Eingangsgehalt für Grund-, Mittel- und Förderschulen bei den anstehenden Haushaltsverhandlungen auf den Tisch zu bringen.

In Bayern haben die Schulen weitgehend wieder den Regelbetrieb aufgenommen – mit Maske auch am Platz im Unterricht und ohne Mindestabstand. Diese und andere, mit der Corona-Pandemie verbundene Maßnahmen stellt die Lehrerinnen und Lehrer vor Herausforderungen. Gerade in der aktuellen Situation war es dem Bezirksverband Oberpfalz des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) von Bedeutung, ins Gespräch mit den Landtagsabgeordneten in der Oberpfalz zu kommen.

Der Regensburger Landtagsabgeordnete Tobias Gotthardt nutzte die Gelegenheit, um bei dem Gespräch den Lehrkräften und der gesamten Schulfamilie seinen ausdrücklichen Dank auszusprechen. Das außerordentliche Schuljahr sei „gemeinsam bravourös gemeistert“ worden. „Das ist vor allem dem großen Engagement der Schulleitungen und Lehrkräfte zu verdanken, die trotz Lehrermangel auch noch die Anforderungen der Pandemie geschultert haben“, stellte Katja Meidenbauer fest. „Lehrkräfte fehlen jetzt schon in der Schule und der Lehrermangel wird in den nächsten Jahren noch schlimmer, wenn keine – kurzfristigen und auch langfristigen – Gegenmaßnahmen ergriffen werden.“ Zum Thema des Lehrermangels bezog auch Gotthardt deutlich Stellung: „Die strukturellen Probleme von heute sind gestern – unter Regide anderer Kultusminister – entstanden oder nicht ausreichend behandelt worden.“ In dieser komplizierten Lage handele Piazolo wie kein anderer Kultusminister zuvor: „2.200 neue Lehrerstellen im letzten Doppelhaushalt, auch 2021 sind wieder 1100 neue Stellen geplant“, sagte Gotthardt. Damit halte der Kultusminister sein gegebenes Versprechen – „und hat unsere volle Unterstützung seitens des Landtages“.

Außerdem findet nach den Worten Gotthardts ein massiver Ausbau und eine deutliche Ausweitung der Studienplätze für Lehrkräfte statt. In Regensburg werde künftig über den Bedarf ausgebildet. Bayernweit seien beispielsweise 700 zusätzliche Studienplätze für das Lehramt Grundschule geschaffen worden. Das alles werde in einigen Jahren greifen. Wichtig seien aus Sicht Gotthardts „überzeugte, leidenschaftliche Lehrkräfte für Bayern“.

Der Regensburger Landtagsabgeordnete machte sich dafür stark, jetzt Lehren aus der Corona-Pandemie zu ziehen: „Der Einstieg in den Digital-Boost an unseren Schulen ist geschafft – jetzt heißt es dranbleiben.“ Auch hierfür setze er sich als Mitglied des Ausschusses für Staatshaushalt und Finanzfragen sowie Berichterstatter für den Etat des Kultusministeriums ein. Der Forderung nach verlängerten Weihnachtsferien erteilte Gotthardt gleichzeitig eine klare Absage: „Normalität ist wichtig!“ Nicht nur für die Schülerinnen und Schüler sei ein möglichst kontinuierlicher Unterricht unter besonderen Hygienebedingungen wichtig, sondern auch für die berufstätigen Eltern. Stattdessen eingebracht hat Gotthardt, federführendes Mitglied der Corona-Taskforce seiner Landtagsfraktion, die Überlegung, bereits ab 18. Dezember schulfrei zu geben, um eine Weihnachtskarenz insbesondere für Lehrkräfte und Schüler zu garantieren.

Eine Botschaft war Gotthardt besonders wichtig: Das Ziel „ist und bleibt so viel Präsenzunterricht wie möglich“. Dem stimmten Katja Meidenbauer und Astrid Schels zu – mit dem Zusatz: „Aber nur bei maximalem Gesundheitsschutz für Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte.“ Von Bezirksvorsitzender Katja Meidenbauer und Abteilungsleiterin Astrid Schels erhielt Gotthardt zum Abschluss des Gesprächs eine gut gefüllte Schultüte mit auf dem Weg – mit weiteren Forderungen und Vorschlägen des BLLV. Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband ist mit mehr als 64.000 Mitgliedern der größte Bildungsverband in Bayern. Die überparteiliche und an keine Schulart gebundene Organisation tritt dafür ein, dass Bildung die Grundlage einer demokratischen und menschlichen Gesellschaft sichert – und beste Rahmenbedingungen benötige. Gotthardt dankte für den Austausch und die vielen Vorschläge, welche er für seine parlamentarische Arbeit mitnehmen konnte.

Regensburg