Ausbau der Metropolenbahn
„Bahnanbindung ist essentiell für die Entwicklung ländlicher Regionen“

07.09.2020 | Stand 24.07.2023, 21:42 Uhr
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Sie ist zu spät oder fällt ganz aus: Auf der Alex-Linie zwischen München und Prag erleben Bahnfahrerinnen und Bahnfahrer regelmäßig und hautnah die Probleme des Alex. Vor diesem Hintergrund hat sich der Oberpfälzer Bundestagabgeordnete der Grünen, Stefan Schmidt, mit dem Geschäftsführer der Länderbahn, Wolfgang Pollety, und dem Bereichsleiter Markt, Eugen Rubinstein, zu einer Zugfahrt verabredet und sich zur Lage der Metropolenbahn ausgetauscht.

Regensburg. Die Verbindung von München nach Prag ist eine stark befahrene Strecke. Dabei spielen Ausbau und Elektrifizierung insbesondere im Abschnitt zwischen Regensburg, Schwandorf und Pilsen eine wichtige Rolle. Doch auf einem Abschnitt von 140 Kilometern östlich von Schwandorf ist weder das Eine noch das Andere gegeben. Hierin liegt der Grund für die häufigen Verspätungen und Zugausfälle. „Die Fahrt hat mich in meinem Denken bestätigt, dass der Bund nun endlich konkret handeln und mit der Planung beginnen muss, um die Metropolenbahn zügig weiter voran zu treiben“, so Schmidt.

Die tschechische Seite ist soweit, dass die Arbeiten beginnen könnten, wartet nun aber auf die Planungen auf deutscher Seite, die von der Bundesregierung bislang nicht in Auftrag gegeben wurden. Bei der Fahrt von Schwandorf aus nach Pilsen gibt es zwei Richtungswechsel, drei Lokwechsel und unterschiedliche Stromnetze. Bei Weitem nicht optimal, doch die weitaus größere Herausforderung ist, dass dort nur ein einziges Gleis existiert. Bei Verspätungen, ob witterungsbedingt oder menschengemacht, funktionieren Zugkreuzungen nicht mehr. Bis zur nächsten Lücke in der Gleisbelegung entstehen den Zügen so schnell Verspätungen von schlimmstenfalls mehreren Stunden. Denn auch Überholgleise sind auf dieser Strecke Mangelware. Durch den Ausbau der Verbindung könnten sich solche Verspätungen deutlich reduzieren, so die Vertreter der Länderbahn.

Ein weiteres Thema der Fahrt war die Ankündigung der Bayerischen Verkehrsministerin zum Ende des Bahnbetriebs auf der Strecke Gotteszell-Viechtach im September 2021. „Das Unverständnis in der Bevölkerung über die Entscheidung des Ministeriums kann ich gut nachvollziehen. Dieses Anliegen wurde zwischenzeitlich von vielen Bürgerinnen und Bürgern an mich herangetragen“, betonte Schmidt. Der Bundestagsabgeordnete Stefan Schmidt gab der Länderbahn seine Zusage, sich weiterhin für den schnellen Bau der Metropolenbahn sowie die Aufnahme der Strecke Gotteszell-Viechtach in den Regelbetrieb einzusetzen: „Gerade für die Entwicklung ländlicher Regionen ist eine gute Bahnanbindung doch Teil des Rückgrats der öffentlichen Daseinsvorsorge!“

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