Sea-Eye
Grablichter für Alan Kurdi – Mahnwache am 5. September auf der Steinernen Brücke

03.09.2020 | Stand 21.07.2023, 1:38 Uhr
−Foto: n/a

Mit einer Mahnwache auf der Steinernen Brücke in Regensburg erinnert die Rettungsorganisation Sea-Eye am Samstag, 5. September, an Alan Kurdi. Ähnliche Aktionen finden diese Woche in ganz Deutschland statt.

Regensburg. Das Bild des ertrunkenen Zweijährigen am Strand ging um die Welt: ein kleiner Junge in blauer kurzer Hose, das rote T-Shirt hochgerutscht, das Gesicht im Sand. Es steht emblematisch für die Flüchtlingskrise und die Opfer, die sie noch immer fordert. Am Samstagabend werden darum auf der Steinernen Brücke über die Donau Kerzen brennen. Es sind Grablichter für Alan Kurdi. Er starb am 2. September vor fünf Jahren an der türkischen Küste. Und mit ihm fast die ganze Familie, die auf Sicherheit und Frieden in der europäischen Union hoffte. Mit einer kleinen Ansprache um 21 Uhr am Brückenturm endet die Veranstaltung.

Alan Kurdi ist auch Namensgeber für das aktuelle Schiff von Sea-Eye, die mit ihrer Aktion daran erinnert, dass Jahr für Jahr tausende Menschen auf ihrer Flucht nach Europa ertrinken. Noch immer. Sea-Eye hat seit Alan Kurdis Tod bei über 70 Einsätzen 15.056 Menschen vor diesem Schicksal bewahrt. Corona hat das Gedenken an den toten Jungen auf den gewählt kleinen Rahmen beschränkt. Flyer und Infomaterial werden nur ausliegen und nicht in die Hand gedrückt. Schlimmer aber ist, dass Corona neben Sanitärauflagen gerade eines von vielen Argumenten in der Hand italienischer Hafenbehörden ist, um das Rettungsschiff am Auslaufen zu hindern.

Regensburg