Stadt Regensburg
Fahrradstraßennetz wird erweitert – Erfahrungen der ersten zwölf Monate waren positiv

17.08.2020 | Stand 20.07.2023, 22:14 Uhr
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Im Sommer 2019 haben die Holzländestraße und die Hemauerstraße den Anfang gemacht: Sie waren die ersten Fahrradstraßen in Regensburg. Im Juli 2020 kamen die Blumenstraße und der Bienenheimweg hinzu. Nach den positiven Erfahrungen der vergangenen zwölf Monate weitet die Stadt das Netz an Fahrradstraßen nun aus.

Regensburg. Bereits Ende August wird das Schwabelweiser Donauufer zu einer Fahrradstraße. Die Straße ist Teil des Donauradwegs und des Bayernnetzes für Radler. Zählungen haben gezeigt, dass hier etwa zehn Mal so viele Fahrräder wie Kfz unterwegs sind. Zukünftig wird hier nur noch Anliegerverkehr zugelassen sein. So können zum Beispiel auch Kirchenbesucher oder Mitglieder des Anglerbundes nach wie vor zufahren. Auch die Anfahrt zur Grünsammelstelle ist berechtigt erreichbar.

Ab Herbst 2020 folgen weitere Fahrradstraßen:

Ostengasse

Seitdem die Durchfahrt am Museum der Bayerischen Geschichte für Kfz nicht mehr möglich ist und auch der Busverkehr herausgenommen wurde, hat die Ostengasse für den Kfz-Verkehr nur noch eine untergeordnete Bedeutung – nicht jedoch für den Radverkehr.

Prebrunnstraße/Am Prebrunntor

Hier wird die Fahrradstraße in der Holzländestraße nach Westen bis zur Gumpelzhaimerstraße verlängert, sodass eine Lücke zwischen Hochweg und Donau beziehungsweise nördlicher Altstadt geschlossen wird.

Am Europakanal

Schon heute ist der Straßenzug zwischen Pfaffensteiner Brücke/Wehr und Regentalradweg bei Radlern sehr beliebt: wenig Autos, keine Ampeln, schöne Aussicht. Der Straßenzug soll auch Teil einer Hauptradroute werden.

Weichser Damm

Die kurze Straße liegt zwischen dem Reinhausener Damm und dem Schwabelweiser Weg. Zwar führt der Donauradweg heute noch in Weichs über die Johannissstraße, doch am Ostende der Straße Weichser Damm soll der schmale Weg in der kleinen Grünfläche verbreitert und asphaltiert werden. So können Radler zukünftig auf einer längeren Strecke den Blick auf die Donau genießen und müssen sich nicht den Raum mit Kfz teilen.

Andreasstraße

Die Andreasstraße in Stadtamhof ist eine sehr wichtige Verbindung, um vom Stadtnorden oder Lappersdorf über die Protzenweiherbrücke und den Grieser Steg in die Stadt zu kommen beziehungsweise die wichtigen Ziele im Stadtsüden (Hochschul-Campus, Tech-Campus, FOS/BOS) oder den Hauptbahnhof zu erreichen. Auch hier sprechen die Verkehrszahlen eine eindeutige Sprache: Der Kfz-Anteil macht nur 25 Prozent aus, drei Viertel sind Radler.

Karthauserstraße

Viele Studierende wohnen in Königswiesen und radeln täglich zum Hochschul-Campus über die Route Erzbischof-Buchberger-Allee, Nibelungenstraße, Karthauserstraße, Ludwig-Thoma-Straße. In dem Abschnitt zwischen Theodor-Storm-Straße und Ludwig-Thoma-Straße geht es besonders eng zu. In der Wohnstraße führen durchfahrende Kfz immer wieder zu Konflikten. Schleichverkehr zu den Hochschulen und zum Bezirksklinikum soll zukünftig durch eine Anlieger-frei-Regelung auf das Hauptstraßennetz verlagert werden.

Informationen für die Anlieger

Vor der Einführung einer neuen Fahrradstraße werden die Anlieger mit Faltblättern über die anstehende Änderung der Beschilderung informiert. Erstmals an der Blumenstraße wurde zudem eine große Informationsstele aufgestellt, die die wichtigsten Aspekte und Veränderungen veranschaulicht.

Hintergrund: Was sind Fahrradstraßen?

In Fahrradstraßen gilt als zulässige Höchstgeschwindigkeit 30 km/h, aber die Radlerinnen und Radler bestimmen das Tempo. Autos dürfen sie weder bedrängen oder gar zu dicht überholen. Fahrräder dürfen hier nebeneinander fahren, das macht das Radeln gerade für Gruppen und Familien besonders sicher und attraktiv. Zwar sind echte Fahrradstraßen dem Grunde nach eigentlich dem Radverkehr vorbehalten, durch Zusatzbeschilderung können jedoch Kfz zugelassen werden, das ist der Regelfall und gilt auch in allen Regensburger Fahrradstraßen. Zum Teil wird der Kfz-Verkehr jedoch auf den Anliegerverkehr begrenzt. Fahrradstraßen dürfen nur dort eingesetzt werden, wo der Radverkehr die vorherrschende Verkehrsart ist oder dies alsbald zu erwarten ist. Daher führt die Stadt Regensburg vorab Zählungen in den Straßen durch, die als Fahrradstraßen infrage kommen.

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