Umsatzrückgang
Folgen der Covid-19-Pandemie bei Krones deutlich spürbar

30.07.2020 | Stand 24.07.2023, 19:05 Uhr
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Wie erwartet, wirkten sich die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie im zweiten Quartal 2020 wesentlich stärker auf die Geschäfte von Krones aus als in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres.

Neutraubling. Der Umsatz ging von April bis Juni 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 16,5 Prozent von 905,8 Millionen Euro auf 756,6 Millionen Euro zurück. Im ersten Quartal verringerten sich die Erlöse nur um 4,2 Prozent. Damit fiel der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2020 um insgesamt 10,1 Prozent von 1.889,3 Millionen Euro auf 1.698,6 MillionenEuro.

Die vielen gesamtwirtschaftlichen Unwägbarkeiten lasten auf der Investitionsbereitschaft der Krones Kunden. Von Januar bis Juni 2020 verminderte sich der Auftragseingang um 28,5 Prozent von 2.038,6 Millionen Euro auf 1.457,3 Millionen Euro. Im zweiten Quartal war der Bestelleingang gegenüber dem Vorjahr um 38,2 Prozent rückläufig. Zum 30. Juni 2020 verfügte Krones über einen Auftragsbestand von 1.133,4 Millionen Euro (Vorjahr: 1.410,4 Mio. Euro).

Im zweiten Quartal schreibt Krones coronabedingt rote Zahlen

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich im zweiten Quartal 2020, im Vergleich zum von außerordentlichen Einflüssen belasteten schwachen Vorjahresquartal, von 30,9 Millionen Euro auf 29,0 Millionen Euro. Im EBITDA des zweiten Quartals 2020 sind Effekte aus der Erhöhung der Kreditrisikovorsorge von 3,2 Millionen Euro enthalten. Das negative Quartalsergbenis vor Steuern (EBT) von minus 21,2 Millionen Euro (Vorjahr: minus 3,6 Millionen Euro) beinhaltet Goodwill-Abschreibungen von 13,6 Millionen Euro. Insgesamt ging das Konzernergebnis nach Steuern im zweiten Quartal 2020 von minus 3,0 Millionen Euro im Vorjahr auf minus 17,6 Millionen Euro zurück. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von minus 0,56 Euro (Vorjahr: minus 0,09 Euro).

Kosteneinsparungen mildern negative Ergebnisauswirkungen aus dem rückläufigen Umsatz ab

Krones hat im zweiten Halbjahr 2019 strukturelle Maßnahmen zur Steigerung der Ertragskraft eingeleitet. Hierzu zählen Einsparungen bei den Material- und Personalkosten. Dies wirkte sich von Januar bis Juni 2020 positiv auf die Ertragskraft aus. Darüber hinaus war das erste Quartal 2020 noch nicht wesentlich von Corona betroffen. Deshalb legte das EBITDA in den ersten sechs Monaten 2020 trotz rückläufigen Umsatzes leicht von 116,9 Millionen Euro im Vorjahr auf 118,5 Millionen Euro zu. Die EBITDA-Marge verbesserte sich von 6,2 Prozent auf 7,0 Prozent. Auch aufgrund der Goodwill-Abschreibungen verringerte sich das EBT im ersten Halbjahr 2020 auf 31,8 Millionen Euro (Vorjahr: 47,9 Millionen Euro). Die EBT-Marge lag bei 1,9 Prozent (Vorjahr: 2,5 Prozent). Insgesamt erzielte Krones von Januar bis Juni 2020 ein Konzernergebnis nach Steuern von 21,5 Millionen Euro nach 33,3 Millionen Euro im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie betrug 0,68 Euro (Vorjahr: 1,06 Euro).

Krones verbessert den Free Cashflow deutlich

Im Wesentlichen wegen des gesunkenen Umsatzes stieg das durchschnittliche Working Capital der vergangenen vier Quartale im Verhältnis zum Umsatz im ersten Halbjahr 2020 auf 27,6 Prozent (Vorjahr: 26,0 Prozent). Von Januar bis Juni 2020 baute Krones deutlich weniger Working Capital auf als im Vorjahr. Auch deshalb verbesserte das Unternehmen den Free Cashflow im Berichtszeitraum kräftig um 194,6 Millionen Euro auf minus 64,8 Millionen Euro.

Prognose für das Gesamtjahr 2020 weiterhin seriös nicht möglich

Die gesamtwirtschaftlichen Aussichten haben sich im zweiten Quartal weltweit eingetrübt und die weitere Entwicklung ist aufgrund der Covid-19-Situation mit großen Unsicherheiten behaftet. Von diesen Unwägbarkeiten ist auch das Orderverhalten der Kunden von Krones betroffen. Der Vorstand rechnet insgesamt damit, dass der Weltmarkt für Abfüll- und Verpackungstechnik zurückgeht.

Die mittel- und langfristigen Aussichten bleiben jedoch unverändert positiv. Denn die Nachfrage der Konsumenten nach abgepackten Getränken und flüssigen Lebensmitteln wird mittel- und langfristig weltweit weiter steigen. Kurzfristig bleibt es schwierig, die nachteiligen Auswirkungen auf die Nachfrage und Investionsbereitschaft der Kunden abzuschätzen. Die aktuelle Marktentwicklung wird den Umsatz und das Ergebnis von Krones im Gesamtjahr 2020 negativ beeinflussen. Der Vorstand sieht aufgrund der großen Unsicherheiten weiterhin davon ab, einen konkreten Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020 zu geben.

Das Ergebnis des ersten Halbjahres 2020 zeigt, dass das Unternehmen mit der Umsetzung der strukturellen Maßnahmen gut vorankommt.

Den vollständigen Bericht über das erste Halbjahr 2020 hat Krones im Internet unter www.krones.com veröffentlicht.

Regensburg