Gemeindeentwicklung
Die SPD kämpft um eine Dorfmitte für Hainsacker

16.07.2020 | Stand 24.07.2023, 14:28 Uhr
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Ungläubiges Kopfschütteln erntete Katja Stegbauer auf der Mitgliederversammlung der SPD-Ortsvereine Lappersdorf, Hainsacker und Kareth während ihres Berichtes über die Pläne zu „Hainsacker Mitte“.

Lappersdorf. Lebenswerte Dorfkerne – das war von allen Parteien im Marktgemeinderat noch in der Kommunalwahl als Forderung zu hören. „Schall und Rauch, wenn man sich ansieht, dass mit Ausnahme unserer Stimmen im Marktrat alle anderen Parteien für die reine Wohnbebauung an dieser zentralen Stelle gestimmt haben“, so Stegbauer. Was die Genossen sich stattdessen für die Ortsmitte in Hainsacker wünschen, sind neben Eigentumswohnungen auch ausreichend öffentliche Parkplätze, eventuell ein kleines Geschäft, wo es unter anderem RVV-Tickets gibt. „Man müsste hierfür die geplanten Häuser nur ein paar Meter zurückversetzen, damit vorne ein kleiner Platz für die Allgemeinheit verbleibt. Barrierefreie Arztpraxen könnten ebenerdig entstehen, die so wichtig wären für die Senioren im Ort. Mit diesen Plänen wird die Ortsmitte von Hainsacker einfach zugebaut und eine Chance vertan“, ist sich die ehemalige Markt- und Kreisrätin Barbara Rappl sicher. Dass nach den vorliegenden Plänen sogar die vorhandene Busbucht aufgegeben und der Bus künftig auf der Straße halten soll, verärgert Harald Baier, SPD-Marktrat aus Hainsacker, besonders. „Zu Stoßzeiten wird es sich damit zurückstauen bis in die Kreuzung – verkehrstechnisch ist das nicht durchdacht. Die Busbucht gehört der öffentlichen Hand und somit uns allen und sie sollte nicht einfach so an den Investor verkauft werden“, so Baier.

Auch wenn es sich bei dem Grundstück um Privatbesitz handelt, sehen die SPDler Gestaltungsmöglichkeiten bei der Gemeinde. „Es handelt sich hier um das Herzstück des Ortes. Hier in der Dorfmitte wäre sowohl eine Verdichtung durch Wohnungsbau sowie der Erhalt einer funktionierenden Ortsmitte möglich, wenn Investor und die Gemeinde das wollen. Der Markt Lappersdorf sollte seiner Planungshoheit und Verpflichtung für die Interessen der Allgemein gerecht werden, anstelle mit dem Hinweis auf Privatbesitz klein beizugeben“, so die Karether SPD-Chefin Dr. Carolin Wagner.

Mit einem Dringlichkeitsantrag im Marktgemeinderat einerseits zur Verlängerung der Auslegungsfrist für die Bebauungspläne und andererseits, dass diese Pläne online eingesehen werden können, will die SPD erreichen, dass sich mehr Bürger über die Pläne informieren und ihr Recht auf Mitsprache nutzen können. „Aufgrund der Corona-Pandemie versuchen viele Menschen natürlich immer noch, ihre Aktivitäten im öffentlichen Raum zu reduzieren. Risikogruppen, zu denen sehr viele Menschen zählen, werden kaum ins Rathaus gehen, um Pläne einzusehen. Wer glaubwürdig für Transparenz und Bürgerbeteiligung stehen will, muss die Pläne online stellen“, so Stegbauer.

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