Resolution
„Gleisausbau zwischen Regensburg und Obertraubling hat bundesweite Bedeutung“

25.06.2020 | Stand 03.08.2023, 18:45 Uhr
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„Dem Gleisausbau zwischen Regensburg und Obertraubling kommt eine enorme Bedeutung für einen leistungsfähigen ÖPNV in der Region zu. Er hat darüber hinaus nun auch nationale Dringlichkeit.“ Die IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim und die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz haben gemeinsam mit 13 weiteren deutschen Wirtschaftskammern eine Resolution für die Zukunftsfähigkeit der Schienenachse Main-Donau zwischen Frankfurt (Main), Nürnberg, Regensburg und Passau an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer übergeben.

Obertraubling. Das noch fehlende dritte Gleis im Großraum Regensburg wird darin als Flaschenhals für die gesamte Strecke genannt. IHK-Präsident Michael Matt und Handwerkskammer-Präsident Dr. Georg Haber appellieren an Deutsche Bahn und Politik gleichermaßen: „Wenn die Mobilitätswende gelingen soll, brauchen wir eine leistungsfähige Schieneninfrastruktur als Rückgrat.“

Nationales Projekt mit regionalem Nutzen

Bis zum Jahr 2030 rechnet das Bundesverkehrsministerium mit einer Steigerung im Schienengüterverkehr um 38 Prozent gegenüber 2010 sowie einem Anstieg des Schienenpersonenverkehrs um 19 Prozent. Zudem fasste die Bundesregierung das Ziel, die Fahrgastzahlen bei der Bahn bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln und den Anteil der Schiene beim Gütertransport auf 25 Prozent zu erhöhen. „Die Schienenachse Main-Donau ist als Aorta des gesamteuropäischen Gütertransports jedoch bereits heute überlastet“, gibt IHK-Präsident Matt zu Bedenken. „Und ohne die Kapazitätserweiterungen droht der Güterverkehr zusätzlich auf die Straße auszuweichen“, folgert Handwerkskammerpräsident Haber.

Der Bau des dritten Gleises Regensburg-Obertraubling schaffe Entlastung für den Fernverkehr vor allem auf der Autobahn A3 und er ermögliche erstmals einen S-Bahn-ähnlichen ÖPNV-Takt im Großraum Regensburg. „Der bedarfsgerechte Ausbau der Schienenachse Main-Donau ist ein zukunftsweisendes nationales Projekt mit regionalem Nutzen. Sie erschließt unseren exportorientierten Unternehmen den Weg zu den internationalen Märkten und sie bringt mehr Reisende und Berufspendler in der Region auf die Schiene“, erklärt Michael Matt, warum die beiden ostbayerischen Kammern die Resolution mit tragen. Dr. Georg Haber fügt hinzu: „Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe hängt wesentlich von ihrer Mobilität ab. Deswegen treten wir für eine zukunftsorientierte Stärkung der Schienenwege ein.“

Resolution

Damit die Schienenachse Main-Donau den zukünftigen Anforderungen gerecht werden kann, haben insgesamt 15 Wirtschaftskammern entlang der Strecke Maßnahmen erarbeitet und in einer Resolution gebündelt. Diese umfasst neben konkreten Modernisierungen und Verbesserungen auch Forderungen, die Schieneninfrastruktur zwischen Nürnberg und Regensburg für eine Reisegeschwindigkeit von 230 km/h zu ertüchtigen und die mögliche Geschwindigkeit im topographisch schwierigen Abschnitt zwischen Regensburg und Passau zu erhöhen. Dreh- und Angelpunkt ist dabei auch der Bahnknoten Regensburg vom Hauptbahnhof bis Obertraubling. Derzeit ist der Abschnitt der Flaschenhals für wichtige Bahnverbindungen in ganz Ostbayern und darüber hinaus. Neben der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim und der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz haben folgende Wirtschaftskammern die Resolution erarbeitet und unterzeichnet: Die IHKs Frankfurt am Main, Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, Aschaffenburg, Würzburg-Schweinfurt, Nürnberg für Mittelfranken, Niederbayern in Passau sowie die HWKs Frankfurt-Rhein-Main, Wiesbaden, für Unterfranken und für Mittelfranken. Weiterhin sind die IHKs für Oberfranken Bayreuth und zu Coburg sowie die HWK für Oberfranken, deren Wirtschaftsraum stark mit der Strecke verflochten ist, Beteiligte der Erklärung.

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