Corona-Pandemie
Tobias Gotthardt spricht sich für Visier-Lösung aus – „Schluss mit der Atemnot im Einzelhandel“

02.06.2020 | Stand 03.08.2023, 15:56 Uhr
−Foto: n/a

Der Regensburger Landtagsabgeordnete Tobias Gotthardt will Kassen- und Verkaufspersonal möglichst bald von der Mund-Nasen-Bedeckungspflicht entbinden. Diese könnten stattdessen leichte Gesichtsvisiere tragen, betont Gotthardt.

Lappersdorf. Zwar sei die Maskenpflicht insgesamt sinnvoll, um das Infektionsgeschehen zu reduzieren. Bei dauerhafter, beruflicher Nutzung aber bereite die Mund-Nasen-Bedeckung dem Personal Probleme. Dr. Barbara Unger, Leiterin des Edeka Marktes in Lappersdorf, wandte sich deshalb an Gotthardt – und lud ihn zum Praxistest ein.

Gotthardts Fazit: Mehrere Stunden mit Mund-Nasen-Maske „fühlt sich an wie ein richtiger Marathon“. Das bestätigt Unger – und hofft ihrerseits auf Hilfe der bayerischen Politik. Viele Verkäuferinnen und Verkäufer des Marktes hätten in den vergangenen Tagen an Kopfschmerzen und Atemnot gelitten. Unger betont: „Es ist wichtig, für einen Schutz vor dem Virus zu sorgen. Doch wir müssen auch für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen.“

Gotthardt nahm diesbezüglich auch mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger Kontakt auf. Eine Lösung für die Verkäuferinnen und Verkäufer könnten sogenannte Shields, also Visiere aus Plexiglas sein, die am Kopf befestigt werden. Diese könnten beispielsweise auch von Kellnerinnen und Kellnern oder aber im Friseurhandwerk eingesetzt werden. Insbesondere im Sommer könnten die Mund-Nase-Bedeckungen für ernsthafte gesundheitliche Probleme sorgen, betont Gotthardt: „Schon nach einigen Stunden wird es mit der Stoffmaske sehr unangenehm. Ich will mir nicht vorstellen, wie es im Hochsommer werden soll.“

Dafür seien Gesichtsvisiere aus Plexiglas die richtige Lösung. „Es ist angenehmer zu tragen und erleichtert auch den Kundenkontakt erheblich.“ Doch auch Visiere könnten nach stundenlangen tragen zu Problemen führen, weiß der Landtagsabgeordnete: „Hier braucht es dann, unter Berücksichtigung der Pandemie, entsprechende Anpassungen“, schlägt Gotthardt vor. Verkaufs- oder Empfangspersonal, das hinter einer hohen und sowieso weitestgehend abgeschirmten Plexiglasscheibe sitze, könnte beispielsweise dann gänzlich auf eine Maske oder ein Visier verzichten.

Für Gotthardt stand nach dem Praxistest fest: „Wir müssen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Geschäften schützen. Eine Maske wird da schnell zu einer echten Qual.“ Bei Kundenkontakt sei es wichtig, adäquate Schutzangebote zu finden. Hier will sich Gotthardt in den nächsten Tagen mit mehreren Unternehmen und Händlern austauschen. Mit Staatsminister Aiwanger stehe er hier in engem Kontakt, betont Gotthardt: „Wir müssen hier unsere atmende Strategie stets weiterentwickeln und auch die Folgen genau im Blick haben.“ Der bayerische Weg stehe für stets angepasste Entscheidungen. „Und diesen erfolgreichen Weg gehen wir auch bei den Mund-Nase-Masken“, betont Gotthardt. Eine Weiterentwicklung der bisherigen Mund-Nasen-Bedeckungspflicht sei hier der weitere Schritt auf dem Weg in eine neue Normalität.

Regensburg