Grüne Gründer können Krise
Gründerwettbewerb „PlanB“ sucht Start-ups aus Bioökonomie und industrieller Biotechnologie

14.05.2020 | Stand 04.08.2023, 16:40 Uhr
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Grüne Gründer stellen sich mit ihren Geschäftsideen den großen Herausforderungen unserer Gesellschaft: Klimawandel und Ressourcenwende. Mit der Corona-Pandemie kommt nun eine Herausforderung hinzu, die sich niemand ausgesucht hat.

Oberpfalz. Aber wer mit seinem Start-up zu mehr Nachhaltigkeit beitragen will, der hat sich bereits vor Corona für einen Weg mit Hindernissen entschieden. Für diese Start-ups startet nun der von der „BioCampus Straubing GmbH“ organisierte Gründerwettbewerb „PlanB – Biobasiert.Business.Bayern“. Bereits seit 2014 veranstaltet die „BioCampus“ im Hafen Straubing den Wettbewerb. Gestartet mit Fokus auf Straubing als Region der Nachwachsenden Rohstoffe, ist der Wettbewerb seither stetig gewachsen. Insgesamt wurden in den drei zurückliegenden Runden 100 biobasierte Geschäftsideen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz eingereicht. Bis zum 16. August ist nun die Teilnahme an der neuen Runde möglich.

„Mit dem Wettbewerb wollen wir ein Zeichen setzen und Start-ups motivieren, jetzt nicht abzuwarten, sondern trotz schwieriger Umstände dran zu bleiben“, so „PlanB“-Projektleiterin Claudia Kirchmair. Gerade jetzt brauchen junge Unternehmen Unterstützungsangebote und ein stabiles Ökosystem für ihre Geschäftsentwicklung. „Wir sind sehr optimistisch, dass grüne Gründer wirtschaftlich überzeugende Antworten auf die globalen Herausforderungen finden können – auch und besonders in Krisenzeiten“, betont Andreas Löffert, Geschäftsführer des „PlanB“-Veranstalters „BioCampus Straubing GmbH“. „Mit ,PlanB‘ bieten wir ihnen individuelle Betreuung, Netzwerke und Öffentlichkeit für ein Thema, das durch die aktuellen Entwicklungen sogar einen zusätzlichen Schub bekommen kann.“

Auch die Region kann von „PlanB“ weiter profitieren. Seit dem Start des Wettbewerbs haben sich vier teilnehmende Firmen im Hafen und im Umkreis angesiedelt. Dieser Trend soll fortgesetzt werden. „PlanB“ und die gründerfreundliche Infrastruktur im Hafen können auch für die Studierenden am TUM-Campus Motivation sein, unternehmerisch tätig zu werden: „Die vergangenen ,PlanB‘-Runden haben bereits Ausgründungen aus dem TUM-Campus als Sieger hervorgebracht“, so Claudia Kirchmair. „Es wäre toll, wenn das so weitergeht“. Mit den Verantwortlichen an der Universität stehe man für den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit in Sachen Gründerförderung in guter Verbindung. Dieses Jahr engagiert sich der TUM-Campus bereits als Sponsor für die beste Entwicklungsleistung und als Mitglied in der „PlanB“-Jury.

„PlanB“ zeichnet sich durch den klaren Branchenfokus auf die biobasierte Wirtschaft und den Schwerpunkt auf den Netzwerkaufbau für die teilnehmenden Gründer in diese Branche hinein, aber auch zu Finanzierungsquellen aus. Vernetzung ist gerade in der biobasierten Wirtschaft von Bedeutung. In der Querschnittsbranche, die von Land- und Forstwirtschaft bis zur Biotechnologie und Chemie reicht, treffen verschiedenste Akteure aufeinander. „Diese Akteure, deren Ideen und die daraus resultierenden Potenziale zusammenzubringen ist eines der Hauptziele des Wettbewerbs“, erklärt „PlanB“-Teamleiterin Ann-Kathrin Kaufmann. Dass man mit der Bündelung von Facheinrichtungen wie dem „KoNaRo“ mit Expertise für nachwachsende Rohstoffe, Nachhaltigkeit und Bioökonomie und zahlreichen branchenrelevanten Unternehmen ein starkes Netzwerk quasi direkt vor der Haustür habe, sei dafür besonders wertvoll: „Wir freuen uns, dass neben unseren Bayern- und deutschlandweiten Partnern alle Straubinger Akteure aus dem Bereich der Bioökonomie, allen voran die Clariant als Siegersponsor, aber auch regionale Einrichtungen wie die Raiffeisenbank oder die DoFu bei ,PlanB‘ dabei sind und ,PlanB‘ als Sponsoren unterstützen“.

Grüne Innovationen gesucht

„PlanB“ sucht innovative Geschäftsideen für biobasierte, nachhaltige Lösungen in Industrie und Gesellschaft. Dies können Prozesse, Produkte oder Dienstleistungen sein, die sich ins Wertschöpfungsnetz der Bioökonomie einordnen lassen. Die Teilnahme in Phase 1 erfolgt online auf der Website des Wettbewerbs anhand einer Ideenskizze. Wer für Phase 2 zugelassen wird, bekommt Zugang zum „PlanB“-Netzwerk, Coaching-Tools und Partnering-Veranstaltungen mit Akteuren aus Industrie, Gründerförderung und Finanzierung. Im November 2020 reichen die Teilnehmer die Weiterentwicklung der Ideenskizze, ein sogenanntes Pitch Deck, ein. Die Jury wählt die besten Einreichungen aus, die im Februar 2021 vor Branchen- und Finanzexperten beim Prämierungsevent in der Sennebogen Akademie präsentiert werden und um die Preise im Gesamtwert von 25.000 Euro konkurrieren.

Alle Infos zum Wettbewerb findet man im Internet unter www.planb-wettbewerb.de. „PlanB“ wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert und durch ein breites Sponsoren- und Partnernetzwerk unterstützt. Der Gründerwettbewerb „PlanB – Biobasiert.Business.Bayern.“ wird veranstaltet von der „BioCampus Straubing GmbH“. Es handelt sich um ein nicht-kommerzielles, öffentlich durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördertes Projekt. Der Wettbewerb wird seit 2014 alle zwei Jahre durchgeführt. Am Montag, 11. Mai, startete „PlanB“ in die vierte Runde. In den bisherigen Runden nahmen insgesamt 100 Start-ups aus Deutschland, Österreich und der Schweiz statt. Beispiele der bisherigen Teilnehmer gibt es im Internet unter www.planb-wettbwerb.de unter „Gründerstories“. „PlanB“ zeichnet sich vor allem durch die intensive Betreuung der einzelnen Teilnehmer-Teams aus. Die Entwicklung der Geschäftsideen selbst, wie auch der Gründernnen und Gründer und deren Netzwerk in den Bereichen Finanzierung, Partner, Kunden und Rechtliches stehen dabei im Vordergrund.

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