Grüne fordern Hilfe
„Wir müssen den Tourismus sicher durch die Krise bringen“

31.03.2020 | Stand 03.08.2023, 8:17 Uhr
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Im einem Autorenpapier hat der Oberpfälzer Bundestagsabgeordnete der Grünen, Stefan Schmidt, zusammen mit seinem Fraktionskollegen Markus Tressel einen Sechs-Punkte-Plan erarbeitet, um die Tourismusbranche sicher durch die Corona-Krise zu bringen.

Regensburg. „Die Tourismuswirtschaft leidet besonders stark unter der Corona-Pandemie. Wenn wir die Branche jetzt nicht zusätzlich unterstützen, könnte es sein, dass es nach der Krise kaum noch touristische Strukturen gibt“, mahnt Stefan Schmidt.

Die beiden Grünen-Politiker Schmidt und Tressel sitzen im Tourismusausschuss des Deutschen Bundestags und kennen die verzwickte Lage, in der sich insbesondere Reisebüros und Reiseveranstalter jetzt befinden. Da Buchungen storniert werden und komplett wegbrechen, fehlen den Reisebüros nicht nur Einnahmen. Sie müssen ihre bisher erhaltenen Provisionen auch zurückzahlen. Ähnlich hart trifft es Reiseveranstalter. Zu den entgehenden Einnahmen müssen sie den Reisenden die Reisekosten für stornierte Reisen erstatten.

Um Reisebüros und Reiseveranstalter vor der Zahlungsunfähigkeit zu bewahren, fordern die beiden Grünen-Politiker in ihrem Autorenpapier Nothilfen auch für Reisebüros sowie langfristige und leicht zugängliche Darlehen, die vor allem Reiseveranstaltern zugutekommen sollen. Außerdem wollen die Grünen Nothilfen für mittelständische Unternehmen zwischen elf und 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern prüfen, was nicht nur der mittelständisch geprägten Tourismusbranche das Überleben sichern könnte. Schmidt erklärt: „Das Maßnahmenpaket der Bundesregierung ist richtig und wichtig. Dass die Bundesregierung aber keine Nothilfen für mittelständische Unternehmen und damit unter anderem den Großteil der Tourismusbranche vorgesehen hat, sollte korrigiert werden. Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft.“

Eine weitere Forderung des Sechs-Punkte-Plans sieht vor, die Arbeits- und Fachkräfte in der Branche zu halten. „Wenn das Personal wegbricht, brechen die touristischen Strukturen weg. Damit wäre es für die Branche kaum möglich, nach der Krise wieder hochzufahren“, erläutert Schmidt. Die Kurzarbeit ist zwar eine geeignete Maßnahme. Nach Einschätzung der Grünen muss das Kurzarbeitergeld aber auf 80 Prozent des Regelgehalts erhöht werden.

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