Treffen an der Regierung
„Wir alle wissen nicht, wie sich die Situation konkret weiterentwickelt“

28.03.2020 | Stand 03.08.2023, 13:59 Uhr
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Regierungspräsident Axel Bartelt hat die Oberpfälzer Landräte bzw. die Landrätin sowie Oberbürgermeister und die Bürgermeisterin der kreisfreien Städte zu einem Spitzengespräch in die Regierung eingeladen. Im Mittelpunkt stand der Meinungsaustausch und die Abstimmung, wie die aktuellen Herausforderungen der Corona-Pandemie in der Oberpfalz gemeinsam am besten bewältigt werden können.

Regensburg. Richard Reisinger (Landkreis Amberg-Sulzbach), Franz Löffler (Landkreis Cham), Andreas Meier (Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab), Willibald Gailler (Landkreis Neumarkt), Tanja Schweiger (Landkreis Regensburg), Wolfgang Lippert (Landkreis Tirschenreuth), Dr. Brigitte Birzer in Vertretung für Thomas Ebeling (Landkreis Schwandorf) sowie Michael Cerny (Stadt Amberg) und Gertrud Maltz-Schwarzfischer (Stadt Regensburg) nahmen an dem Gespräch teil.

Die Zahl der mit dem Corona-Virus Infizierten ist auch in der Oberpfalz in den letzten Tagen stark angestiegen. Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) sind es aktuell 940 Infizierte (Stand: 27. März, 10 Uhr), das ist ein Plus von rund elf Prozent gegenüber dem Vortag. 34 Patienten müssen beatmet werden, auch zehn Tote sind in der Oberpfalz leider schon zu beklagen. Die Zahlen erhöhen sich ständig. Hier gibt es die aktuellen Zahlen: www.lgl.bayern.de

Zentrales Thema des Gesprächs war unter anderem die bestmöglich abgestimmte Zusammenarbeit der Behörden: Seit der Feststellung des Katastrophenfalls am 16. März 2020 arbeiten die Führungsgruppen des Katastrophenschutzes auf allen staatlichen Ebenen, in den Kreisverwaltungsbehörden, bei der Regierung der Oberpfalz, und im Innenministerium, eng zusammen. Die Führungsgruppe Katastrophenschutz bei der Regierung der Oberpfalz ist im ständigen Austausch mit den Katastrophenschutzbehörden an den Landratsämtern und bei den kreisfreien Städten, die vor Ort zurzeit vor allem den Ausbau der Beatmungsbettenkapazitäten vorantreiben, Behelfskrankenhäuser einrichten oder neue Teststrecken errichten, damit mehr Patienten mit typischen Symptomen auf das Corona-Virus getestet werden können. Darüber hinaus koordiniert und berät der medizinische Bereich an der Regierung die Gesundheitsämter in der Oberpfalz. Auch das bayerische Soforthilfeprogramm für existenzgefährdete Unternehmer wird für den Regierungsbezirk über die Regierung mit Hochdruck abgewickelt.

betonte Regierungspräsident Bartelt. „Wir müssen jetzt aber noch mehr zusammenhalten und optimal zusammenarbeiten - in den Gemeinden, Städten, Landkreisen, in der gesamten Oberpfalz.

Es wird noch einige Zeit dauern, bis wir vom Krisenmodus zurück in den Alltagsbetrieb kommen. Ich bin mir aber sicher: Wir werden diese Krise gemeinsam bewältigen und wir werden als Gesellschaft auch an dieser besonderen Herausforderung wachsen, weil sie auch viele Potentiale freisetzt. Jede Krisenzeit bietet letztendlich der Generation, die sie zu bewältigen hat, eine Chance, daraus Lehren zu ziehen und sich weiter zu entwickeln - sonst würde es die Menschheit heute nicht mehr geben.“ Die Bayerische Staatsregierung tut alles, um die Menschen in Bayern zu schützen und die Unternehmen im Freistaat und zu unterstützen. „Zusammen werden wir alle unseren Teil dazu beitragen, den Oberpfälzerinnen und Oberpfälzern in dieser schwierigen Zeit bestmöglich zu helfen und zur Seite zu stehen“, unterstrich Bartelt.

Alle Landräte und Oberbürgermeister arbeiten im koordinierten Netzwerk ihrer Führungsstäbe Katastrophenschutz mit Hochdruck und mit größtmöglichem Pragmatismus. Alle bemühen sich um ausreichend menschliche und materielle Ressourcen, um für die täglich wachsende Zahl an Infektionen möglichst hinreichend gewappnet zu sein. Allerdings besteht schon auch die Befürchtung, dass die zum Teil ohnehin schon knappen Ressourcen schnell aufgebracht sein könnten. Im ständigen Kampf um den Erhalt der kleinen/mittelgroßen Krankenhäuser sehe ich mich mehr als bestätigt. Diese Kapazitäten sind so wertvoll wie nie zu vor“, betonte Richard Reisinger, Landrat des Landkreises Amberg-Sulzbach und Sprecher der Oberpfälzer Landräte.

Besonders wichtig ist es Regierungspräsident Bartelt in diesem Zusammenhang auch, all den Menschen von Herzen zu danken, die trotz oder auch gerade wegen der Corona-Pandemie mit vollem Einsatz an vorderster Front aber auch im Hintergrund ihr Bestes geben. Neben den vielen Kräften im Bereich der medizinischen Versorgung und Pflege, die einen tollen Job machen und durch viele freiwillige Helfer unterstützt werden, sind es auch die Menschen, die tagtäglich dafür sorgen, dass uns die zum Leben notwendigen Dinge uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Das umfasst nicht nur die Verkäuferinnen und Verkäufer an der Kasse, sondern die gesamte Versorgungskette von der Erzeugung über die Verarbeitung bis hin zur Lieferung.

„Ausdrücklich danken möchte ich aber auch den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der öffentlichen Verwaltung“, so Bartelt, „angefangen bei den Gesundheitsämtern, in den Krisenstäben, bei den Kommunen und Kreisverwaltungsbehörden, aber auch bei der Regierung: wie z.B. den Kolleginnen und Kollegen vom Gesundheitsdienst oder denen, die im Bereich der Unternehmer-Soforthilfe tätig sind und auch am Wochenende arbeiten und dafür sorgen, dass die in ihrer Existenz gefährdeten Unternehmen möglichst schnell eine finanzielle Unterstützung erhalten“. Sie sind für die Bürgerinnen und Bürger in der Oberpfalz jetzt zum Teil sogar sieben Tage die Woche in ihren Dienststellen tätig, um schnell und effizient Unterstützung dort zu leisten, wo sie dringend gebraucht wird. „All Ihnen ein von Herzen kommendes Vergelt‘s Gott“, so Regierungspräsident Axel Bartelt.

Regensburg