Politik
Regensburgs Grüne fordern barrierefreien Tourismus – „Reisen muss für alle Menschen möglich sein“

22.02.2020 | Stand 01.08.2023, 10:11 Uhr
−Foto: n/a

„Die Stadt Regensburg macht beim Thema Barrierefreiheit zwar schon viele Dinge sehr gut und ist Vorbild für andere Kommunen, dennoch gibt es alleine in der historischen Altstadt noch viele Hürden für Menschen mit Beeinträchtigung und auch für alte Menschen“, wie der Oberpfälzer Grünen-Bundestagsabgeordnete Stefan Schmidt moniert.

Regensburg. Der Tourismuspolitiker hat am Donnerstag (20. Februar) zusammen mit Frank Reinel, dem Behindertenbeauftragten der Stadt Regensburg, Bezirksrat und OB-Kandidat Stefan Christoph sowie Wiebke Richter von Phönix e. V. Regensburg die Altstadt des UNESCO-Welterbes unter dem Gesichtspunkt der Barrierefreiheit unter die Lupe genommen.

Als besonders problematisch stellen sich für Menschen mit einem Handicap unter anderem der Rathaus- und der Haidplatz und vor allem auch der Domplatz, der Richter zufolge eine absolute Katastrophe für Menschen im Rollstuhl ist. Aber auch bei Hotels, Restaurants und Geschäften fehlt demnach noch häufig das Bewusstsein für Barrierefreiheit. Dabei leben Reinel zufolge alleine in Regensburg rund 24.000 Menschen mit einer Behinderung, dazu kommen Touristen mit eingeschränkter Mobilität – touristisch lässt die Welterbestadt hier leider noch viele Chancen und Möglichkeiten ungenutzt, bedauern Schmidt und Christoph. So gibt es in ganz Regensburg zum Beispiel kein Hotel, das eine Gruppe von Menschen im Rollstuhl aufnehmen kann – allerdings entsteht mit dem „Includio“-Hotel der Johanniter derzeit immerhin das erste Inklusionshotel in der Stadt.

Der Bundestagsabgeordnete hat federführend in der Grünen-Bundestagsfraktion einen Antrag zur Barrierefreiheit im Tourismus verfasst. In dem Antrag hat die Fraktion zehn Maßnahmen beschlossen, um die Barrierefreiheit im Tourismus zu fördern und Reisen für alle Menschen zu ermöglichen. So wollen die Grünen beispielsweise die flächendeckende Barrierefreiheit auf Bahnhöfen und in Zügen beschleunigen und auch private touristische Dienstleister, zum Beispiels Hotels, Gaststätten oder Freizeitparks, dazu verpflichten, Barrierefreiheit schrittweise herzustellen.

Bezirksrat Stefan Christoph will den Gedanken der Barrierefreiheit auch im kulturellen Leben der Region stärker verankern und sich politisch für mehr Barrierefreiheit zum Beispiel bei Festivals einsetzen. Denn für Schmidt und Christoph steht fest: „Reisen muss für alle Menschen möglich sein.“

Regensburg