Kommunalwahl 2020
Der Umwelt zuliebe – die Freie-Wähler-Gemeinschaft Tegernheim verzichtet im Wahlkampf auf Plakate

07.02.2020 | Stand 01.08.2023, 12:05 Uhr
−Foto: n/a

Sie gehören zum Wahlkampf wie die Kandidaten: Wahlplakate. Kreativ und ausgefallen zieren sie manch Straßenrand oder Laternenmast. Doch nach der Wahl verursachen sie vor allem Probleme. Wohin mit dem ganzen Müll?

Ortsmarke. Die meisten Plakate sind sogenannte Hohlkammerplakate aus dem Kunststoff Polypropylen, welches danach entweder aufwendig recycelt wird oder eben in der Verbrennungsanlage landet. Die Freie Wähler Gemeinschaft Tegernheim (FWG) geht deshalb einen unkonventionellen Weg: Die Partei verzichtet auf diese Art der Bekanntmachung und spendet das eingesparte Geld an die örtlichen Kindergärten.

„Nach langem Abwägen waren wir uns am Schluss einig, dass wir diesen Weg, der Umwelt zuliebe gehen“, berichtet der amtierende Bürgermeister von der FWG, Max Kollmannsberger. Die Idee war kontrovers innerhalb der Partei besprochen wurde. „Letztlich bin ich aber der, der das größte Risiko für diese Entscheidung trägt. Ich hoffe natürlich auch, dass ich durch meine Arbeit in den vergangenen sechs Jahren meine Fähigkeiten beweisen konnte und die nichtvorhandenen Plakate niemanden abschrecken.“

Ganz auf Werbung am Straßenrand verzichten, möchten die Freien Wähler dennoch nicht. „Plakate wecken die Aufmerksamkeit und können so die Wahlbeteiligung fördern“, sagt Sebastian Zirngibl, Vorsitzender der FWG. Und diese sei essenziell wichtig für eine lebendige Demokratie. Deshalb werden an den beiden Ortseingängen Banner aufgestellt, die aus recycelten PET-Flaschen hergestellt wurden.

Das Fazit von Bürgermeister Kollmannsberger: „Mit dem Verzicht auf Plakate und die damit verbundene Spende investieren wir doppelt in unsere Zukunft.“

Regensburg