Statistik für Januar 2020
Die konjunkturelle Entwicklung hinterlässt auf dem Arbeitsmarkt ihre Spuren

02.02.2020 | Stand 31.07.2023, 19:52 Uhr
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Im Agenturbezirk Regensburg – Regensburg Stadt/Land, Kelheim und Neumarkt – sind im Berichtsmonat 9.918 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind 2.223 Meldungen oder 28,9 Prozent mehr als im Vormonat und 159 oder 1,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 2,8 Prozent und liegt damit um 0,6 Prozentpunkte höher als im Dezember.

REGENSBURG Dazu Johann Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Regensburg: „Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen ist nicht ausschließlich jahreszeitlich bedingt. In den Wintermonaten kommen im Schwerpunkt Menschen zu uns, die in Außenberufen tätig sind und witterungsbedingt in saisonal befristete Arbeitslosigkeit geraten. Doch neben den saisonalen Effekten machen sich auch zunehmend konjunkturelle Probleme bemerkbar. Neben der Zahl der Arbeitslosen steigt auch die Zahl der konjunkturellen Kurzarbeiter. Das vergangene Jahr 2019 war für den Arbeitsmarkt unserer Region, trotz erster Anzeichen von Eintrübung, ein überaus positives. Wir verzeichnen bei der Beschäftigung Rekordwerte. Mitte des Jahres waren 266.463 Menschen in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, das sind 4.344 mehr als im Vorjahr und sogar 12.045 mehr als im Jahr 2017. Der hohe Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen zeigt, dass der Arbeitsmarkt auch weiterhin aufnahmefähig ist.“

Im Agenturbezirk Regensburg – Regensburg Stadt/Land, Kelheim und Neumarkt – sind im Berichtsmonat 9.918 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind 2.223 Personen oder 28,9 Prozent mehr als im Vormonat und 159 oder 1,6 Prozent mehr als im Januar letzten Jahres. Von dieser Entwicklung sind nahezu alle Gruppen des Arbeitslosenbestandes betroffen. So sind aktuell 928 junge Leute im Alter von 15 bis 25 Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 183 Personen oder 24,6 Prozent mehr als im Vormonat, jedoch 30 oder 3,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Deren Anteil am Bestand beträgt 9,4 Prozent. Bei den 15- bis 20-jährigen sind im Berichtsmonat 150 Jugendliche arbeitslos. Das sind elf Meldungen oder 7,9 Prozent mehr als im Vormonat und drei oder 2,0 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Deren Anteil am Bestand liegt bei 1,5 Prozent. Gestiegen sind auch die Zahlen bei den Älteren. So sind aktuell 3.502 Männer und Frauen im Alter ab 50 Jahren arbeitslos. Das sind 824 Personen oder 30,8 Prozent mehr als vor einem Monat und 137 oder 4,1 Prozent mehr als im Januar letzten Jahres. Deren Anteil am Bestand beträgt 35,3 Prozent. Ganz ähnlich der Trend in der Gruppe ab 55 Jahren. Hier umfasst der Bestand 2.338 Arbeitslose. Das sind 537 Meldungen oder 29,8 Prozent mehr als im Vormonat und 129 oder 5,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Deren Anteil am Bestand beträgt 23,6 Prozent. Ähnlich ist der Trend bei den schwerbehinderten Arbeitslosen. Hier sind aktuell 849 Personen arbeitslos. Das sind 107 Meldungen oder 14,4 Prozent mehr als vor einem Monat und 40 oder 4,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Deren Anteil am Bestand beträgt 8,6 Prozent. Die Arbeitslosigkeit bei ausländischen Männern und Frauen stieg ebenfalls. In dieser Gruppe beträgt der Bestand aktuell 2.962 Arbeitslose. Das sind 782 Betroffene oder 35,9 Prozent mehr als im Vormonat und 59 oder 2,0 Prozent mehr als im Januar letzten Jahres. Deren Anteil am Bestand liegt bei 29,9 Prozent.

Verhältnis zwischen Zu- und Abgängen

Im Januar 2020 haben sich im Agenturbezirk Regensburg 4.355 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos gemeldet. Das sind 1.559 Meldungen oder 55,8 Prozent mehr als im Vormonat, aber 38 oder 0,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Dem gegenüber stehen diejenigen, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten. So haben sich im Berichtsmonat 2.102 Personen abgemeldet. Das sind 325 Abgänge oder 13,4 Prozent weniger als vor einem Monat und 181 oder 7,9 Prozent weniger als im Januar letzten Jahres.

Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahr unverändert

Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt im Agenturbezirk Regensburg 2,8 Prozent. Das sind 0,6 Prozentpunkte mehr als im Vormonat und bedeutet keine Änderung zu Januar 2019. Von dieser allgemeinen Entwicklung sind die meisten Gruppen des Arbeitslosenbestandes betroffen. So beträgt die Arbeitslosenquote der Gruppe von 15 bis 25 Jahren derzeit 2,2 Prozent. Das sind 0,4 Prozentpunkte über dem Vormonat, aber 0,1 unter dem Wert des Vorjahresmonats. Bei den Jugendlichen im Alter von 15 bis 20 Jahren liegt die aktuelle Quote bei 1,2 Prozent. Das bedeutet eine Erhöhung von 0,1 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat und auch gegenüber dem Vorjahresmonat. In der Altersklasse von 50 bis 65 Jahren beträgt die Arbeitslosenquote im Berichtsmonat 3,1 Prozent. Das sind 0,8 Prozentpunkte über dem Vormonat, jedoch keine Veränderung zum Januar letzten Jahres. Entsprechendes gilt für die 55- bis 65-Jährigen. Hier liegt die Quote derzeit bei 3,5 Prozent. Das sind 0,8 Prozentpunkte mehr als vor einem Monat und keine Veränderung zum Vorjahresmonat.

Gemeldete Arbeitsstellen – Personalnachfrage rückläufig

Die Arbeitgeber im Agenturbezirk Regensburg haben im Berichtsmonat 881 offene Arbeitsstellen gemeldet. Das sind 353 Angebote oder 28,6 Prozent weniger als im Vormonat und 232 oder 20,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Bestand an offenen Stellen beträgt aktuell 5.845 Ausschreibungen. Das sind 39 Stellen oder 0,7 Prozent weniger als im Vormonat und ein Minus von 48 Vakanzen oder 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Unterbeschäftigung

Unter dem Begriff der Unterbeschäftigung werden grundsätzlich zwei Gruppen summiert: Zum einen die Arbeitslosen, zum anderen diejenigen, die nicht als arbeitslos gezählt werden. Damit sind auch alle die Personen erfasst, die im Sinne des Sozialgesetzbuches nicht als arbeitslos gelten oder in einem arbeitsmarktpolitischen Sonderstatus zu sehen sind. Dazu gehören beispielsweise Menschen, die sich in Weiterbildung oder Altersteilzeit befinden, aber auch Selbständige, die Existenzgründerzuschuss erhalten. Beim Ausweisen der Unterbeschäftigung geht es um die transparente Darstellung der tatsächlichen Beschäftigungssituation. Dazu die aktuelle Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) wie folgt: Im Berichtsmonat sind 9.918 Menschen arbeitslos. Dazu kommen weitere 3.952 Personen in Unterbeschäftigung. Damit gelten insgesamt 13.870 Männer und Frauen als unterbeschäftigt. Das sind 2.004 Personen oder 16,9 Prozent mehr als vor einem Monat und 237 oder 1,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt im Berichtsmonat 3,9 Prozent und liegt damit auf Niveau von Januar letzten Jahres.

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