Winter-Konjunkturumfrage
M+E Industrie in der Rezession – Produktion, Investitionen und Beschäftigung im Minus

21.01.2020 | Stand 03.08.2023, 22:48 Uhr
−Foto: n/a

Die Konjunktur in der oberpfälzischen Metall- und Elektro-Industrie befindet sich in der Rezession. Das ist das Ergebnis der aktuellen Umfrage der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm unter ihren Mitgliedsunternehmen, die am Dienstag, 21. Januar, in Regensburg vorgestellt wurde.

REGENSBURG „Die konjunkturelle Lage trübt sich immer weiter ein. Die Umfrageergebnisse sind die schlechtesten seit der Wirtschaftskrise im Jahr 2009. Inländische Produktions-, Investitions- und Beschäftigungspläne liegen im negativen Bereich. Wir müssen daher dringend unsere Standortbedingungen verbessern, ansonsten bleiben die Aussichten auf längere Sicht düster“, erläutert der Vorsitzende der Region Oberpfalz, Dr. Stefan Klumpp.

Die Firmen beurteilen die Geschäftslage deutlich schlechter als bei der letzten Umfrage. „Unsere Unternehmen kämpfen nicht nur mit einer konjunkturellen Krise, sie stehen auch vor großen strukturellen Herausforderungen. So belasten wirtschaftliche Herausforderungen rund um den Protektionismus und die damit einhergehende De-Globalisierung genauso wie politische Unwägbarkeiten bei der Energie- und Mobilitätswende oder der Klimapolitik“, erklärt Klumpp.

Bei den Erwartungen zeigen sich Unterschiede zwischen inländischen und ausländischen Perspektiven. Während die Inlandserwartungen per Saldo mit -22,4 Prozentpunkten deutlich im negativen Bereich liegen, sind die Auslandserwartungen mit -0,7 Prozent nur leicht negativ. „International wird der Standortwettbewerb härter. Der Druck insbesondere aus den Schwellenländern ist groß. Damit rücken inländische Standortbedingungen in den Wettbewerbsfokus, darunter das Kosten-, Steuer- und Bürokratieniveau. Hier muss dringend gegengesteuert werden“, betont Klumpp. Besonders kritisch für den Standort fällt laut Klumpp das Ergebnis zu den Beschäftigungsplänen der oberpfälzischen Unternehmen aus. Diese liegen im Vergleich zu der Umfrage im Sommer nun deutlich im negativen Bereich. „Der langanhaltende Beschäftigungsanstieg in der oberpfälzischen M+E Industrie ist zu Ende. Für 2020 befürchten wir in der Oberpfalz einen Rückgang um 1.500 Beschäftigte“, erläutert Klumpp.

„Wir haben in den vergangenen Jahren an Wettbewerbsfähigkeit verloren und dem müssen wir entgegenwirken. Wir fordern daher sowohl von der Politik als auch vom Tarifpartner entscheidende Beiträge zur Kostenentlastung. Ein ‚Weiter so‘ gefährdet hingegen industrielle Wertschöpfung und Beschäftigung, das kann nicht in unserem Interesse sein. Wir müssen jetzt unseren Standort sichern, bevor es zu spät ist“, kommentiert Klumpp.

Regensburg