Brief an Nürnbergs OB
Kann der Bahnhof Beratzhausen ins VGN-Tarifgebiet integriert werden?

11.12.2019 | Stand 31.07.2023, 13:38 Uhr
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Kann der Bahnhof Beratzhausen zusätzlich um RVV (Regensburger Verkehrsverbund) in den VGN (Verkehrsverbund Großraum Nürnberg) aufgenommen werden? Der Kreisrat und Beratzhausen Referent für Ortsmarketing, Matthias Beer, hat dies in einem entsprechenden Brief an Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Maly und Landrätin Tanja Schweiger angeregt. Bisher müssen Pendler auf eine „Zwei-Ticket-Lösung“ setzen oder erst in Parsberg zusteigen.

BERATZHAUSEN „Von Beratzhausen aus pendeln mit nur noch einem Abo-Ticket direkt nach Nürnberg oder mit dem VGN-Tagesticket auf einen Punsch zum Christkindlmarkt oder mit der Familie in Bahn und Bus in den Nürnberger Tiergarten.“ Geht es nach dem Wunsch von Kreisrat Matthias Beer, so sollte dies Realität werden. Den Impuls habe er in Bürgergesprächen mit den mehreren Pendlern aufgenommen. „Der Zustand mit den Tarifverbünden ist momentan nicht ideal. Die Fahrzeit nach Nürnberg beträgt eigentlich gerade einmal 48 Minuten – im Stau nach Regensburg braucht man teilweise genauso lange – dennoch sind wir durch die Grenze der beiden Tarifverbünde abgeschnitten“, so Matthias Beer. Der Regensburger Tarif RVV reicht aktuell bis Neumarkt, der VGN läuft an der Bahnstrecke von Nürnberg kommend bis Parsberg.

Die nicht wenigen Pendler zur Frankenmetropole behelfen sich derzeit mit verschiedenen „Zwei-Ticket-Lösungen“ aus RVV-Tickets bis Parsberg und VGN-Tickets bis Nürnberg oder fahren mit dem Auto bis Parsberg und dann mit dem VGN-Jahresabo weiter oder sie fahren schließlich direkt mit dem Auto nach Nürnberg.

Beratzhausen ist theoretisch momentan sogar mit der Buslinie 543/538 innerhalb der Tarifzonen des VGN anfahrbar. Dies ging auf eine Initiative des Landkreises Neumarkt zurück, um den Schulstandort Parsberg zu erschließen. Der RE-Bahnhof Beratzhausen (Strecke R5) ist jedoch nicht im Netzplan aufgenommen und ist somit nicht auch nicht mit dem VGN-Ticket anzufahren. „Ein Zustand der bei den Pendlern nachvollziehbar für Unverständnis sorgt“, so Matthias Beer, der selbst auch regelmäßig die Strecke Beratzhausen-Nürnberg nutzt.

Vom Seiten des Freistaates Bayern gibt es immer wieder Überlegungen nach einem landesweiten Tarifverbund, dies ist eher aber laut bayerischen Verkehrsministerium nur eine mittelfristig erreichbare Lösung. „Ich habe mit meinem JU-Freund Minister Hans Reichhart gesprochen und denke, dass es hier in jedem Fall eine Zwischenlösung auf regionaler Ebene bedarf.“ so Matthias Beer. Dabei hoffe er auf eine unbürokratische Lösung zwischen den beiden Beteiligten. „Ich denke nicht, dass eine VGN-Vollmitgliedschaft des Landkreises Regensburg eine erstrebenswerte Lösung ist. Aber vielleicht gibt es einen weniger bürokratischen Ansatz über eine Art Kooperation.“

Einen möglichen Einwand, wieviel Bahnhöfe Richtung Regensburg dann einen ähnlichen Wunsch äußern werden, widerspricht Beer vorsorglich: „Der Bahnhof Beratzhausen ist aufgrund des umsteigefreien RE-Halts und des ausgebauten P+R Parkplatzes besonders attraktiv für Pendler nach Nürnberg – auch für umliegende Kommunen. Deshalb ist die Ausweitung bis Beratzhausen besonders sinnvoll.“

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