Unterstützung für Ersthelfer
Notfalldose soll es auch im Landkreis flächendeckend geben

06.12.2019 | Stand 03.08.2023, 2:24 Uhr
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Irmgard Inwald aus Bach kennt das Projekt der Notfalldose aus der Stadt Regensburg. Dort gibt es bereits ein Kooperationsnetzwerk, das die Notfalldose kostenlos zur Verfügung stellt. Für Inwald ist es ein Herzensanliegen, dass es diese wichtige Unterstützung für Ersthelfer bei einem häuslichen Notfall auch im Landkreis flächendeckend gibt. Denn sie weiß aus eigener Erfahrung, wie schnell es passieren kann, dass ältere Menschen zuhause ärztliche Hilfe brauchen.

LANDKREIS REGENSBURG „Im besten Fall schaffen sie es noch selbst, den Notruf abzusetzen, sind dann aber beim Eintreffen der Rettungskräfte mit der Auskunft über ihre Krankheit und die Medikamenteneinnahme überfordert oder im schlimmsten Fall nicht mehr ansprechbar. Eine Situation, vor der viele ältere Menschen, die alleine wohnen, Angst haben. Aber auch kranke Menschen, die zusammen mit ihrer Familie wohnen, kennen dieses Problem. Denn nicht rund um die Uhr sind die Angehörigen Zuhause“, so Inwald. Aus diesem Grund hat sie die Frauen-Union Regensburg-Land, der sie seit Langem als Vorstandsmitglied angehört, gebeten, sich für dieses Thema einzusetzen.

Die Frauen-Union Regensburg-Land, die sich schon sehr oft erfolgreich für Gesundheitsthemen eingesetzt hat, war von der Notwendigkeit der kostenlosen Ausgabe der Notfalldose sofort überzeugt: „Durch dieses kleine Hilfsmittel kann die medizinische Versorgung im Notfall zügiger und zielgerichteter erfolgen“, erklärt die FU-Kreisvorsitzende Sylvia Stierstorfer. „Wir haben uns in der Vorstandschaft einstimmig für die Einführung der Notfalldose im Landkreis ausgesprochen und anschließend die CSU-Kreistagsfraktion ins Boot geholt, die nun einen entsprechenden Antrag an den Kreistag gestellt hat“, so Stierstorfer weiter. Der CSU-Fraktionsvorsitzender, Bürgermeister Christian Kiendl, und Stierstorfer sind sich einig: „Es kann doch nicht sein, dass es diese wichtige Hilfestellung in der Stadt Regensburg gibt und bei uns im Landkreis nicht. Es braucht auch im Landkreis Kooperationspartner, die die Notfalldose kostenlos ausgeben. Nur so kann sichergestellt werden, dass möglichst viele Menschen davon Gebrauch machen. Wir hoffen deshalb auf die Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen im Kreistag für diese gute Sache.“

In der Notfalldose befinden sich auf einem Informationsblatt alle wichtigen Angaben, die man bei einem häuslichen Notfall für Arzt und Retter parat haben sollte. Dazu zählen beispielsweise der Name des Hausarztes, Kontaktdaten von Angehörigen, Vorerkrankungen, Medikamentenplan, Allergien, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung. Der zylinderförmige Plastikbehälter soll in der Kühlschrankinnentür an einem festen Platz aufbewahrt werden. Ein Aufkleber auf der Innenseite der Wohnungstür und am Kühlschrank weisen auf die Existenz der Notfalldose im Kühlschrank hin. So werden die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes sofort auf die Notfalldose aufmerksam und können auf wichtige und notfallrelevante Informationen zugreifen.

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