Der Großraum Regensburg versinkt im Verkehr, eine Lösung ist aber auch langfristig noch nicht in Sicht. Die Gemeinde Mintraching brachte den Vorschlag zur Wiederaktivierung der Bahnhaltepunkte Moosham und Mangolding in die Diskussion ein, der Landkreis Regensburg will diese Planung nicht weiter verfolgen, da ein Gutachter an der Wirtschaftlichkeit zweifelt.
MINTRACHING Etwas ungläubig las Mintrachings Bürgermeisterin Angelika Ritt-Frank den Zeitungsartikel über die letzte Wirtschaftsausschusssitzung des Landkreises Regensburg. Dort war zu lesen, dass ein Gutachter des Landkreises festgestellt hatte, dass die Wiederaktivierung der Bahnhaltepunkte Moosham und Mangolding nicht wirtschaftlich sei und deshalb nicht weiter verfolgt werden wird. Selbst eine einwohnerstarke Gemeinde wie Zeitlarn soll demnach auch künftig von einer Zustiegsmöglichkeit für Zugverkehr abgekoppelt bleiben. Auf der anderen Seite gehen auch die Überlegungen der Stadtbahn aus Regensburg heraus bis zur Stadtgrenze, maximal noch bis in einige wenige Stadtrandgemeinden. „So können wir die Verkehrsprobleme des Großraums Regensburg nicht lösen“, resümiert Bürgermeisterin Ritt-Frank.
Die Gemeinde Mintraching war bisher sehr bemüht, ihre beiden Bahnhaltepunkte wieder in Betrieb zu setzen: Entwurfsskizzen für einen Pendlerparkplatz mit Fahrradstellplätzen wurden von einem Planungsbüro erarbeitet und Überlegungen zu einem Verknüpfungspunkt mit dem Busnetz gefasst. Selbst bei der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) wurde vergangenes Jahr zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Peter Aumer in München vorstellig, um die Pläne zu erläutern. Umso herber nun die Absage des Landkreises an den zukunftsweisenden Vorschlag, denn wenn der Landkreis dies nicht an höherer Stelle vorbringt, kommen konkrete Prüfungen der Umsetzung erst gar nicht ins Laufen.
Nun hat der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung gehandelt: Einstimmig wurde eine Resolution an den Landkreis Regensburg beschlossen, in dem dieser gebeten wird, den Schienengebunden Personennahverkehr (SPNV) mehr in die Fläche zu planen und die Bahnhaltepunkte Mangolding und Moosham in die Vorschlagsliste wieder in die Planungen mit aufzunehmen.
„Wir müssen den Pendlern ein attraktives Angebot schaffen und damit den Verkehr vor den neuralgischen Verkehrsknotenpunkten auf die Schiene bringen, dafür muss die Stadtbahn größer gedacht werden oder das bestehende Schienennetz genutzt werden“, ist sich Ritt-Frank sicher. So könne man sich in der Gemeinde Mintraching auch vorstellen, dass nicht alle Busse sternförmig vom Landkreis Regensburg in die Stadt fahren, sondern es weit vor den Toren der Stadt Verknüpfungspunkte von Bus und Schiene gibt, denn der Bus steht auf den gleichen Straßen im Stau, wie der Pendler mit seinem Auto. Auch ist man in Mintraching bereit, gemeindliche Finanzmittel für den Ausbau eines Pendlerparkplatzes an den Bahnhaltepunkten bereitzustellen. Natürlich sei diese Maßnahme für sich genommen nicht der große Befreiungsschlag in Sachen Verkehrsprobleme, aber „viele kleine Schritte zusammen bringen Entlastung“, so die Bürgermeisterin. Bleibt zu hoffen, dass die Landrätin Tanja Schweiger die Resolution der Gemeinde ernst nimmt und der Sachverhalt vielleicht doch nochmal diskutiert wird.
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