Lob von der Polizei
Triebkraft bei innovativem Verkehrsprojekt – Landkreis entlastet Polizei bei Schwertransport-Begleitung

11.11.2019 | Stand 03.08.2023, 3:49 Uhr
−Foto: n/a

Lob bekam der Landkreis Regensburg am Montag, 4. November, bei einem Pressetermin zur Vorstellung der neuen BF4-Schwertransport-Begleitfahrzeuge am Logistikzentrum der Firma Krones in Neutraubling.

LANDKREIS REGENSBURG 2017 startete das Pilotprojekt „Verwaltungshelfer der Polizei“ zum Einsatz privater Begleitfahrzeuge der neuesten Generation zur Entlastung der Polizei bei Großraumtransporten in Mittelfranken. Nach der erfolgreichen Erprobung und Auswertung der gewonnenen Erkenntnisse haben Mitarbeiter des Landratsamtes Regensburg gemeinsam mit regionalen Firmen, Transportunternehmern und der Polizei nun auch im Landkreis Regensburg einige Stammstrecken erarbeitet, auf denen die neuen Begleitfahrzeuge zum Einsatz kommen sollen.

Das Projekt soll auf ganz Bayern ausgeweitet werden, der Landkreis Regensburg ist ganz vorne mit dabei. „Wir nehmen den Landkreis bei diesem Thema als echte Triebfeder wahr“, stellte Polizeirat Andreas Schieder vom Polizeipräsidium Oberpfalz fest. Landrätin Tanja Schweiger erklärte dazu: „Wir müssen als Staatsbehörde zwar die Verkehrssicherheit organisieren, andererseits wollen wir unsere regionale Wirtschaft bestmöglich unterstützen. Daher haben wir gerne die Chance ergriffen, durch diesen Bürokratieabbau einen echten Mehrwert für die produzierende Wirtschaft herzustellen. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die professionelle Zusammenarbeit und das finanzielle und personelle Engagement des Transportunternehmers.“

Aktuell gibt es fünf „BF4-Transportbegleitstrecken“

Das geschah in den letzten Monaten: Aktuell gibt es fünf sogenannte „BF4-Transportbegleitstrecken“; es handelt sich dabei um die Werksverkehrsstrecken der Krones AG, zum Beispiel von Neutraubling nach Nittenau, sowie die A3-Umleitungsstrecken. Derzeit erarbeitet man auch Strecken durch das Stadtgebiet Regensburg, um künftig auf Übergabestopps zwischen den zuständigen Polizeistreifen an den Stadtgrenzen verzichten zu können. Die privaten Fahrzeuge werden von den Transportfirmen angeschafft und zur Verfügung gestellt. Die Mitarbeiter brauchen spezielle Schulungen im Umgang mit diesen Fahrzeugen, welche gegenüber den bisherigen BF3-Fahrzeugen neben dem schwefelgelben Lack diverse Zusatzfunktionen mitbringen. Dazu gehört unter eine zusätzliche Rot-Weiß-Schraffierung und das Schild Schwertransport vorne und seitlich sowie eine auch nach vorne und seitlich schwenkbare Wechselverkehrszeichen-Anlage auf dem Dach. Ferner soll ein ganz neuer Berufszweig „Transportbegleiter“ ins Leben gerufen werden. Derzeit erfolgt die Aus- und Weiterbildung in ganz Bayern.

Die BF4-Fahrer sollen die bisher zuständigen Polizeibeamten nicht nur bei der Begleitung von Großraum- und Schwertransporten bis zu sechs Metern Breite entlasten, sondern auch bei der Abnahme/Kontrolle des Transportfahrzeuges. So werden weiterhin hohe Sicherheitsstandards garantiert bei gleichzeitiger Entlastung der Polizei von Zusatzaufgaben. Vormals konnte es durchaus vorkommen, dass ein Schwertransport zwei Stunden stoppen musste, weil die für ihn zur Begleitung abgestellte Polizeistreife zu einem Notfall gerufen wurde.

Mehr Sicherheit auf der Straße und Vorteile für die Unternehmen

Neben der Entlastung der Polizei gebe es noch zwei weitere Vorteile, so Karl Remling vom Landratsamt: Man verspreche sich durch die auffällige schwefelgelbe Farbe der BF4-Fahrzeuge mit Rundummarkierung und drehbaren LED-Verkehrszeichen auf dem Dach einen Gewinn an Verkehrssicherheit, denn Studien hätten gezeigt, dass Verkehrsteilnehmer inzwischen Blaulicht oft ignorierten. Auch die regionalen Unternehmer profitierten von einer verbesserten Planungssicherheit ohne unkalkulierbare Wartezeiten auf Polizeibegleitung.

Ralph Goldbrunner, Vorstandsmitglied der Krones AG, bestätigte dies: „Wir haben wöchentlich bis zu zehn Schwertransporte zwischen Neutraubling und unserem Zweigwerk Nittenau. Das Pilotprojekt bedeutet für uns mehr Flexibilität und Effizienz bei gleichzeitiger Kosteneinsparung. Unsere Logistiker müssen jetzt nur noch mit unserem Dienstleister, der Transportfirma Scheck, planen.“ Wie Christian Scheck ausführte, sei das Unternehmen in Vorleistung gegangen und habe sich zwei BF4-Fahrzeuge angeschafft. Kostenpunkt: rund 90.000 Euro pro Fahrzeug. 15 Mitarbeiter seien derzeit fertige Transportbegleiter oder befinden sich gerade in Ausbildung.

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