Betriebliche Mobilität neu denken
IHK informierte über Einsatzmöglichkeiten von Elektromobilität in Unternehmen

07.11.2019 | Stand 02.08.2023, 14:38 Uhr
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Welche Vorteile und Einsatzmöglichkeiten die Elektromobilität auch für kleine Hersteller, Händler und Dienstleister bietet, darüber informierten sich gestern rund 50 Interessierte in der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim. Zahlreiche Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft stellten innovative Ideen und Projekte rund um das Thema vor.

REGENSBURG „Die Mobilitätswende hat bereits begonnen und wird in den kommenden Jahren weiter erheblich an Dynamik gewinnen. Wir müssen diesen epochalen Wandel proaktiv angehen und vorne mit dabei sein“, betonte IHK-Vizepräsident Dr. Rolf Pfeiffer bei seinem Grußwort. Auch die Automobil- und Mobilitätsdienstleister stellten sich auf diese Veränderungen ein und setzten auf neue Produkte und Dienstleistungen im Wachstumsmarkt der E-Mobilität. Ganz entscheidend sei darüber hinaus, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur forciert werde.

Doch nicht nur für das verarbeitende Gewerbe und Dienstleister rechnet es sich, in neue Antriebsformen zu investieren. Auch der Einsatz im betriebseigenen Fuhrpark birgt viele Vorteile. Dabei gebe es wichtige Eckpunkte zu beachten, erklärte Emma Costa Argemi, Projektmanagerin Technologie und Elektromobilität bei der Bayern Innovativ GmbH: „Die Flotte zu elektrifizieren ist viel mehr, als nur Verbrenner durch E-Fahrzeuge auszutauschen.“ Vielmehr sei die Elektromobilität ein Baustein in einem kosten- und ressourceneffizienten Mobilitätsmix im Unternehmen. Welche Verkehrsmittel – ob E-Mobil oder E-Bike – am besten passen, müssten Betriebe individuell anhand ihrer Bedarfe entscheiden. Eine neue Flotte sollte im Idealfall umweltfreundlich und trotzdem wirtschaftlich sein.

Neben der internen Kommunikation, um Mitarbeiter mit strombetriebenen Fahrzeugen vertraut zu machen, gehöre die Planung der Ladeinfrastruktur vor Ort zu den entscheidenden Aufgaben, so Costa Argemi. Sind auf einem Mitarbeiterparkplatz bei langen Arbeitszeiten mehrere Ladepunkte mit niedriger Leistung sinnvoll, so bietet sich in einem Unternehmen mit Lieferfahrzeugen ein Mix aus schnellen und langsamen Ladepunkten an. Rechtsanwalt Michael Grabau, der Firmen bei der Realisierung von Energieanlagen berät, empfahl, vor dem Bau von Ladesäulen genau zu überlegen, welche Anforderungen man bedienen möchte und ob man Ladepunkte selbst betreibt oder einen Dienstleister mit einbindet.

Welche Netzwerke und Förderungen Unternehmen beim Einsatz von E-Mobilität unterstützen, stellten Uwe Pfeil vom E-Mobilitätscluster Regensburg und Sabine Ziem-Milojevic von der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennzellentechnologie (NOW GmbH) vor. „Mit dem Programm ‚Elektromobilität vor Ort‘ fördert das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur die Zusammenarbeit von Industrie, Wissenschaft und öffentlicher Hand, um die Verankerung der Elektromobilität im Alltag voranzutreiben“, erläuterte Ziem-Milojevic. Dazu gehörten die Beschaffung von E-Fahrzeugen, der Aufbau der Ladeinfrastruktur oder die Einführung kommunaler E-Mobilitätskonzepte. Ein weiteres Plus für Betriebe, die E-Fahrzeuge nutzen, seien Prämien, Steuervergünstigungen und niedrige Versicherungskosten.

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