„NEIN zu Gewalt an Frauen“
Menschenrechtsorganisation „Terre des femmes“ lädt zu Vortrag und Fahnenaktion ein

05.11.2019 | Stand 31.07.2023, 5:17 Uhr
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Seit 2014 existiert in Regensburg die Städtegruppe „Terre des femmes“ (TDF) Regensburg. Wie in den Jahren zuvor organisiert sie um den 25. November den von der Menschenrechtsorganisation für Frauen TDF eingerichteten Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ mit Fahnenaktionen und einem anspruchsvollen Rahmenprogramm.

REGENSBURG Zu einem Vortrag unter dem Titel „#sexistunbezahlbar – Für eine Welt ohne Prostitution“ lädt die Organisation am Montag, 18. November, um 19.30 Uhr, in den Melanchton-Saal des Evangelischen Bildungswerks, Am Ölberg 2, ein. „Terre des femmes“ setzt sich ein für eine Welt ohne Prostitution. Die Legalisierung von Prostitution seit 2002 in Deutschland hat die Nachfrage nach Sexdiensten enorm verstärkt. Die steigende Nachfrage macht Prostitution und das Sexgewerbe zu einem florierenden Geschäft: 14,6 Milliarden Euro Umsatz jährlich ¨– allein in Deutschland. Deutschland, so die Einschätzung vieler kritischer Persönlichkeiten, ist damit zum Bordell Europas geworden. Dass eine Frau freiwillig in die Prostitution geht, sie als eine Arbeit wie jede andere betrachtet und damit auch noch viel Geld verdient, sind hartnäckige Mythen, die nichts mit der Realität zu tun haben. Prostitution ist weder Sex noch Arbeit. Ist sie aber sexuelle Gewalt?

TDF in Regensburg mit Regina Hellwig-Schmid als Koordinatorin seit Anfang 2019 lädt ein, Fragen zu Prostitution und Frauenhandel mit zwei engagierten und kompetenten Frauen am 18. November im Evangelischen Bildungswerk zu diskutieren. Inge Bell, stellvertretende Vorsitzende von TDF Berlin, war langjährige ARD-Auslandsreporterin für Osteuropa, sie gründete soziale Projekte für minderjährige Zwangsprostituierte, die sie weiterhin betreut, veröffentlichte Publikationen zum Thema und unterrichtet Menschenrechte an der LMU in München.

Gemeinsam mit ihr bestreitet Huschke Mau den Abend. Huschke Mau, ein Pseudonym, heißt im Kurdischen „Meine Schwester“. Die Referentin war zehn Jahre lang als Prostituierte tätig, seit fünf Jahren engagiert sie sich gegen Prostitution. Sie gründete das Netzwerk Ella, in dem sich Exprostituierte und Frauen, die Hilfe für den Ausstieg brauchen, austauschen und unterstützen können. Inzwischen hat Huschke Mau ein Studium abgeschlossen, aktuell arbeitet sie an ihrer Dissertation. Inge Bell und Huschke Mau setzen sich für das Nordische Modell ein, bei dem Sexkäufer unter Strafe gestellt werden; Frauen, die ihre „Dienste“ gegen Geld anbieten, werden ausdrücklich nicht kriminalisiert.

Zu einer Fahnenaktion lädt der Verein am Montag, 25. November, auf den Haidplatz in Regensburg ein. Seit 2001 hissen Vereine, Gleichstellungsbeauftragte, Frauengruppen und –verbände, Unternehmen und Aktivistinnen und Aktivisten die TDF-Fahne mit der Aufschrift „frei leben ohne Gewalt“, um ein Zeichen zu setzen für eine gerechtere Welt, in der Frauen und Mädchen das Recht haben, selbstbestimmt, frei und in Würde zu leben.

Um 14 Uhr, vor dem Hissen der Fahne von 2019, wird die Städtegruppe TDF Regensburg über ihre Themen informieren. Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Maria Scharfenberg, in Vertretung für Landrätin Tanja Schweiger, unterstützen die Fahnenaktion „Nein zu Gewalt an Frauen und Mädchen“ mit Grußworten und Redebeiträgen. Im Anschluss stellt TDF-Frau Dr. Bärbel Mayer-Schärtel die Arbeit von TDF als Menschenrechtsorganisation für Frauen vor. Für die erwünschte Aufmerksamkeit rund um Fahnenhissen und kurzen Ansprachen engagiert sich das Trommlerinnensemble der OTH.

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