Kommunalwahlen 2020
Einstimmig nominiert – Ludwig Artinger geht in Regensburg als OB-Kandidat für die Freien Wähler ins Rennen

15.10.2019 | Stand 13.09.2023, 2:03 Uhr
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Ludwig Artinger, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Regensburger Stadtrat, ist zuversichtlich, wenn er auf die anstehenden Kommunalwahlen im Jahr 2020 blickt. Auch Stadtrat Günther Riepl sieht gute Chancen, wenn er an den Wahltag denkt. Während es in anderen Parteien „Gaudi“ gibt, stehe man bei den Freien Wählern geschlossen. So könne man von der „Gaudi“ der anderen profitieren. Am Montag, 14. Oktober, schickten die Regensburger Freien Wähler einstimmig Ludwig Artinger ins Rennen um den OB-Sessel.

REGENSBURG Artinger sei der Richtige, so Riepl. Er kenne sich aus – in juristischen Fragen und bei den Sachthemen. Artinger habe oft für gute Kompromisse gesorgt, die im Stadtrat Mehrheiten gefunden haben. Riepl sieht die Freien Wähler im Regensburg im Aufwind – der komme am 15. März 2020 so richtig zum Tragen.

Artinger, 1956 im Landkreis Kelheim geboren, ist Direktor des Amtsgerichtes Kelheim. Seit 2008 vertritt Artinger die Freien Wähler im Regensburger Stadtrat. Seit 2014 regieren die Freien Wähler in Regensburg mit, die bunte Koalition halte nicht nur, sie regiere erfolgreich, so Artinger. Die Freien Wähler seien dabei der konstruktive Part, der versuche, Kompromisse zu finden, die Pole an Meinungen zusammenzuführen und vernünftige Ergebnisse zu erzielen. Nun sei es aber auch an der Zeit, die OB-lose Zeit, die seit Februar 2017 in der Stadt herrsche, zu beenden. Man spüre bei der Verwaltung, dass die Ermittlungen rund um den vorläufig suspendierten Oberbürgermeister die Mitarbeiter innen und Mitarbeiter verunsichere. „Große Würfe gibt es nicht“, sagte Artinger, „die Visionen fehlen“. Es sei dabei ganz natürlich, dass die Bürgermeisterin, die aktuell den OB vertritt, eben „nur“ die Vertretung ist. Es sei an der Zeit, dass es wieder einen OB gibt, der durch Wahlen legitimiert ist, so Artinger. Er selbst wolle sich dem Wettbewerb stellen. Als Leiter einer Behörde wisse er, wie man eine Verwaltung führen muss. Mit einem guten Team und guten Inhalten rechne er sich Chancen aus, ein gutes Wahlergebnis einzufahren. Artinger bat zum Abschluss seiner kurzen Rede um das Vertrauen der anwesenden Mitglieder. Und die schenkten es ihm! Alle 22 Mitglieder stimmten mit Ja und gaben so ihrem OB-Kandidaten starke Rückendeckung für den anstehenden Wahlkampf. Dass der bei anderen Parteien schon eröffnet und in vollem Gange ist, fand Artinger dann eher weniger gut. Auch, wenn es erlaubt sei, bereits sechs Monate vor der Wahl Plakate aufzuhängen, habe man dafür plädiert, die Stadt nicht so lange „zuzupflastern“, leider sei es nicht gelungen, hier einen Konsens unter den Parteien zu erzielen. Die Freien Wähler selbst werden erst zu Beginn des kommenden Jahres mit dem Plakatieren beginnen, „ich glaube, das ist genug“, so der OB-Kandidat.

In Sachen Wahlprogramm hingegen sind die Freien Wähler bereits einen Schritt weiter als andere Parteien. Ein 24 Seiten starkes Geheft liegt den Mitgliedern bereits vor. Diese haben nun bis zum 26. Oktober Zeit, Änderungen oder Ergänzungen zu den durch den Vorstand und die Fraktion erarbeiteten Punkten vorzuschlagen. Am 12. November, wenn die Stadtratsliste aufgestellt wird, soll dann auch das Wahlprogramm verabschiedet werden. Da das Programm noch nicht beschlossen ist, hatte Artinger bei seiner Vorstellungsrede auf inhaltliche Positionen für die Regensburger Stadtpolitik verzichtet, „ich will da inhaltlich den Mitgliedern nicht vorgreifen“, so Artinger. Bei der Aufstellungsversammlung werde er dann das Programm vorstellen und entsprechende Inhalte präsentieren.

Der frisch nominierte OB-Kandidat zeigte sich nach seiner Nominierung beeindruckt von der Geschlossenheit. „Das ist für mich der Auftrag, richtig Gas zu geben!“ Aber: „Jeder ist wichtig, jeder ist gefordert“, so Artinger. Der anstehende Wahlkampf sei keine One-Man-Show, „nur gemeinsam sind wir stark“, schwor er die Mitglieder auf die kommenden Wochen und Monate ein.

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