Lob an DB für „unbürokratische Hilfe“
Gotthardt und Aigner plädieren bei Bahn erfolgreich für tschechischen Sonderzug zum Gedenktag in Hof

05.08.2019 | Stand 04.08.2023, 8:50 Uhr
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Sie sind am Zug: Im Rahmen einer Delegationsreise hatte sich Jan Horník, Vizepräsident des tschechischen Senats, mit einer besonderen Bitte an Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Europaausschussvorsitzenden Tobias Gotthardt gewandt.

REGENSBURG Anlässlich des 30. Jahrestages des Falls des Eisernen Vorhangs haben er und einige tschechische Parlamentskollegen den historischen Flüchtlingszug im wahrsten Sinn des Wortes vom Abstellgleis geholt. Ihre Idee: Nach einem Festakt im Prager Hauptbahnhof solle die Original-Lok mit Ehrengästen nach Hof rollen, um dort als Attraktion am 28. September einen Festakt des Bayerischen Landtags zu bereichern. Einziges Problem: ein ausstehendes Ok der deutschen Behörden. Genau darum haben sich Gotthardt und Aigner gemeinsam gekümmert – mit Erfolg: Jetzt liegt die Genehmigung vor, der historische Sonderzug darf rollen.

Möglich gemacht hatte das ein gemeinsames Plädoyer Aigners und Gotthardts bei Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und der Deutschen Bahn. Darin hatte der oberpfälzer Abgeordnete als Vorsitzender des Europaausschusses um „unbürokratische Unterstützung“ des tschechischen Vorhabens geworben: „Es ist ein wunderschönes Zeichen der bayerisch-tschechischen Partnerschaft, dass unsere tschechischen Kollegen zu dieser historischen Gelegenheit an uns denken und den Sonderzug mit viel persönlichem Einsatz aufs Gleis bringen.“

Das Schienenfahrzeug ist einer von ursprünglich 14 Flüchtlingszügen, die am Abend des 30. September ab Bahnhof Praha-Libeň eingesetzt wurden, um über 6.000 DDR-Bürger zu evakuieren, die im Zuge der Flüchtlingswelle im Sommer und Herbst 1989 in die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Prag geflohen waren. „Wenn wir diesen Zug heute in einem gemeinsamen, bayerisch-tschechischen Kraftakt aufs Gleis setzen, ist das ein wunderschönes Zeichen“, so Gotthardt, der am Gedenktag selbst nach der Einweihung einer Gedenktafel am Prager Hauptbahnhof mitfahren wolle.

Dickes Lob gibt es vom Europaausschussvorsitzenden derweil für Präsidentin Aigner und die Deutsche Bahn: „Ilse Aigner war – wie ich – sofort bereit, das Anliegen der tschechischen Kollegen mit allen Kräften zu unterstützen. Und die Deutsche Bahn war ein aufgeschlossener, unbürokratischer Verhandlungspartner: Wir haben alle an einem Strang gezogen.“ Nur so sei es möglich gewesen, „dieses Projekt binnen weniger Wochen aufs Gleis zu bringen“.

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