75. Jahrestag des Hitler-Attentats
Gedenken an den Karlsteiner Max Ulrich Graf von Drechsel

21.07.2019 | Stand 04.08.2023, 8:39 Uhr
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„Das Attentat auf Adolf Hitler war ein so mutiger wie verzweifelter Schrei der Freiheit. Der Mut der Widerstandskämpfer um Graf Stauffenberg ist uns Vorbild gelebter Zivilcourage – bis heute“ – mit klaren Worten hat der Landtagsabgeordnete Tobias Gotthardt eine Gedenkstunde der Freien Wähler Regenstauf zur Erinnerung an den Karlsteiner Max Ulrich Graf von Drechsel und alle Widerstandskämpfer des Hitler-Attentats vom 20. Juli 1944 anlässlich dessen 75. Jahrestages eingeleitet.

REGENSTAUF Demokratie, so die FW-Ortsvorsitzende Thea Lohner-Strebl, müsse „wehrhaft sein und bleiben“. Dafür, so Vorstandsmitglied Harald Richter, brauche es das Mittun aller politischen Ebenen. Gemeinsam mit allen Vorstandsmitgliedern gedachten sie zum Ende der Gedenkstunde mit einer Blumenniederlegung am Gedenkstein von Drechsels vor der Regenstaufer Realschule, die stolz den Namen des Widerstandskämpfers trage. Mahnend schlug Gotthardt in seiner Rede auch die Brücke zur heutigen Zeit: „Demokratie braucht unser aller Hilfe und Engagement – gerade dann, wenn radikale Netzwerke sich neu im Lad verwirken, unsere Straßen mit ihren dumpfen, feigen Taten füllen und Einzelne selbst in den Parlamenten wieder mit ihren kruden Gesinnung irritieren“. All diese Warnungen, so Gotthardt, gelte es sehr ernst zu nehmen. An die junge Generation appellierte der Landtagsabgeordnete und Europapolitiker: „Widerstand ist unbequem – für beide Seiten. Im Ende aber lebt unsere Demokratie von diesem Rückgrat, von klarer Haltung und vom Diskurs.“ Gerade die Jugend beweise aufs Neue, dass sie dazu bereit sei – „und das ist gut so“.

Auch Ortsvorsitzende Lohner-Strebl betonte in ihrem Grußwort die Bedeutung politischen Engagements „von der Gemeinde bis Europa“. Regenstauf könne sich glücklich schätzen, mit Max Ulrich Graf von Drechsel einen Widerstandskämpfer aus den eigenen Reihen zu haben – und ihm weiter gebührend zu gedenken: Er war einer von uns. Er hat viel für uns getan. Er hat dafür sein Leben gegeben.“ Dass gerade die Realschule heute seinen Namen trage, sei wichtiger Teil einer lebendigen Erinnerungskultur, „die wir aufrecht erhalten und ausbauen sollten“, so Vorstandsmitglied Harald Richter, der in seinem Beitrag auch an die Bedeutung lebendiger, vielfältiger Zivilgesellschaft erinnerte: „Vereine, Verbände und Kirchen bilden zusammen ein wichtiges Standbein gelebter Demokratie – nicht umsonst waren sie den Nationalsozialisten von Anfang an ein Dorn im Auge.

Regensburg