Viele seltene Fischarten
Donau-Naab-Regen-Allianz sieht „kleinen Erfolg“ im Kampf gegen Wasserkraftwerk beim Wehr Pielmühle

01.07.2019 | Stand 29.07.2023, 6:40 Uhr
−Foto: n/a

Die Donau-Naab-Regen-Allianz (DoNaReA) kämpft seit vielen Jahren gegen Planungen zu einem Wasserkraftwerk beim Wehr Pielmühle. Beim Wehr Pielmühle befindet sich einer der schönsten und beliebtesten Badeplätze und zugleich können dort viele selten gewordene Arten von Fischen leben.

REGENSBURG Mit einer sehr großen Zahl von Bürgern, Vereinen, Verbänden und Politikern wendet sich die DoNaReA daher ganz entschieden gegen die Planungen der Bayerischen Landeskraftwerke GmbH, hier ein Kraftwerk zu errichten, in dem ein neuer Turbinentyp erprobt werden soll. Mit einer Petition an den Bayerischen Landtag hat der Sprecher der DoNaReA, Dr. Josef Paukner gebeten, der Landtag möge die Landeskraftwerke GmbH (ein 100-prozentiges Tochterunternehmen des Freistaats Bayern) zu einer Rücknahme ihres Antrags zu bewegen.

Nun sei ein wichtiger Teilerfolg erreicht worden. Der Umweltausschuss der Bayerischen Landtags hat am Donnerstag, 27. Juni, einstimmig beschlossen, vor einer Entscheidung über diese Petition im Herbst einen Ortstermin abzuhalten und mit den Betroffenen zu sprechen. Bis dahin soll nach einer Empfehlung des Umweltausschusses der Antrag ruhen. Tobias Gotthardt (Freie Wähler) hat gemeinsam mit Sylvia Stierstorfer (CSU) in Gesprächen mit Umweltminister Glauber und Abgeordneten des Landtags diesen Beschluss des Umweltausschusses erreicht. Für die Donau-Naab-Regen-Allianz haben die beiden Sprecher Dr. Paukner und Gerhard Härtl Tobias Gotthardt und Sylvia Stierstorfer für ihr Engagement gedankt. Dr. Paukner erklärt hierzu: „Wir haben Zeit genommen, deutlich zu machen, dass ein Kraftwerk nicht an diesen Ort passt. Die Landeskraftwerke können an anderen Orten Turbinen erproben. Pielmühle ist für den Artenschutz, wie für die Erholung der Menschen zu wertvoll für Wasserkraft-Experimente. Wir hoffen, dass der Umweltminister die vielen heftigen Proteste aus der Region wahrnimmt und ernst nimmt und die Kraftwerkspläne am Wehr Pielmühle überdenkt. Neue Turbinen sollen an Standorten erprobt werden, an denen bereits Kraftwerke bestehen. Pielmühle ist ein Refugium für seltene Fischarten und soll das auch bleiben können.“

Tobias Gotthardt hat sich bereits am Donnerstag zum Beschluss des Umweltausschusses geäußert: „Unser Einspruch war erfolgreich: Die heutige Entscheidung des Umweltausschusses zur Pielmühler Petition ist eine gute Entscheidung. Sie wird der Tragweite der geplanten Maßnahme gerecht. Mit der Zusage eines Ortsbesuches zeigt der Ausschuss, dass er die Einwände der Bevölkerung ernst nimmt. Entscheidend ist auch der erklärte Hinweis des Ausschusses, das Genehmigungsverfahren am Landratsamt Regensburg vorerst ruhen zu lassen. Ich werde den Prozess weiter intensiv begleiten – und parteiübergreifend an der besten Lösung arbeiten. Pielmühle ist ein Freizeitwehr – und für Wasserkraft denkbar ungeeignet. Ein Pilotprojekt macht dort Sinn, wo es Vergleichswerte gibt – also an bestehenden Kraftwerkstandorten. In Pielmühle ist all das nicht gegeben.“

Sylvia Stierstorfer betonte: „Durch meine Erfahrung als langjährige Vorsitzende des Petitionsausschusses war es mir wichtig, einen Ortstermin zu erreichen. Im Dialog vor Ort mit den Petenten und betroffenen Bürgern kommt man oft zu ganz anderen Einschätzungen und Ergebnissen. Ich habe bereits viele dieser Gespräche mit Betroffenen und Bürgern geführt, denn die Pläne für ein Wasserkraftwerk in Pielmühle beschäftigen uns schon längerer Zeit. Deshalb hoffe ich sehr, dass wir mit dem Ortstermin endlich einen Durchbruch erreichen. Denn es steht außer Frage, dass das Freizeitwehr für die Naherholung der Region von unschätzbarem Wert ist und dieser Freizeitwert nicht negativ beeinträchtigt werden darf.“

Regensburg