Voneinander lernen, sich vernetzen
Gewaltschutzkoordinatorinnen und -koordinatoren treffen sich zum Erfahrungsaustausch

15.06.2019 | Stand 29.07.2023, 9:40 Uhr
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Voneinander lernen, sich vernetzen, Austausch von Erfahrungen und wertvollem Wissen, um den Schutz und die Sicherheit in bayerischen Asylunterkünften noch besser auszugestalten: Vier Tage trafen sich Vertreterinnen des Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration, die Gewaltschutzkoordinatorinnen und -koordinatoren sowie die Unterkunftsleitungen aus allen sieben Regierungsbezirken auf Einladung des Bayerischen Innenministeriums zu einer Schulung an der Regierung der Oberpfalz.

REGENSBURG/OBERPFALZ Im Vordergrund standen der Austausch über das von der Bayerischen Staatsregierung entwickelte bayerische Schutzkonzept zur noch besseren Ausgestaltung des Schutzes und der Sicherheit aller – insbesondere vulnerabler – in bayerischen Asylunterkünften untergebrachten Personen und die gemeinsame Entwicklung von Ideen über dessen praktische Umsetzung. Seit Anfang des Jahres stellt das Bayerische Innenministerium in allen Regierungsbezirken Bayerns Stellen für die Gewaltschutzkoordination zur Verfügung. Diese sind vor Ort als zentrale Ansprechpartner, insbesondere für untergebrachte Frauen, Kinder und besonders schutzbedürftige Personen, tätig, sensibilisieren die in den Unterkünften Beschäftigen für das Thema Gewaltschutz. Darüber hinaus arbeiten sie in enger Zusammenarbeit mit den untergebrachten Personen, sowie den dort eingesetzten Mitarbeitern an der Ausgestaltung unterkunftsspezifischer Gewaltschutzkonzepte.

„Ich freue mich sehr, dass mit Ihnen zu dieser Schulung der bayerischen Gewaltschutzkoordinatorinnen und -koordinatoren Mitarbeiter mit einem ganz sensiblen Verantwortungsbereich zu uns nach Regensburg gekommen sind“, begrüßte Regierungspräsident Axel Bartelt die Schulungsteilnehmer, darunter von UNICEF zertifizierte Trainerinnen sowie Vertreter von UNICEF und der Servicestelle Gewaltschutz, Stiftung SPI. „Die sozialpädagogische Präventionsarbeit ist sehr wichtig und trägt dazu bei, Flüchtlingsunterkünfte nicht nur in der Oberpfalz, sondern in ganz Bayern, für die Bewohnerinnen und Bewohner noch sicherer zu machen.“ Die Regierung der Oberpfalz kann hier bereits auf eine mehrjährige Erfahrung zurückgreifen. Bereits seit Mitte 2017 konnten zwei Gewaltschutzkoordinatorinnen zur Umsetzung unterkunftsspezifischer Schutzkonzepte eingesetzt werden.

Hintergrund bildete die erfolgreiche Bewerbung im Jahr 2016 um eine Teilnahme an einem bundesweiten Modellprojekt des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend und UNICEF, welches deutschlandweit den Einsatz von insgesamt 100 Gewaltschutzkoordinatorinnen und -koordinatoren vorsah. Bis zum Auslauf der Förderung durch Bundesministerium und UNICEF Ende 2018 konnten die Oberpfälzer Gewaltschutzkoordinatorinnen bereits viele Maßnahmen in den von ihnen betreuten Unterkünften umsetzen, wie unter anderem die Errichtung von nur über Chipsysteme zugängliche Schutzbereiche für Frauen, die Erweiterung der Angebote für Kinder und Jugendliche sowie die Organisation von regelmäßigen Schulungen für die Beschäftigten. Dass die versierten und gut eingearbeiteten Mitarbeiterinnen auf Initiative des Bayerischen Innenministeriums nun nicht nur in der Oberpfalz erhalten, sondern weitere Stellen in allen Regierungsbezirken geschaffen werden konnten, freue ihn sehr, so Regierungspräsident Bartelt. „Unsere guten Erfahrungen geben unsere Gewaltschutzkoordinatorinnen im Rahmen dieser Schulung gerne weiter, damit alle Regierungsbezirke von dem Wissen profitieren können.“

Weitere Informationen zur Bundesinitiative und den Mindeststandards „Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ gibt es im Internet unter www.gewaltschutz-gu.de.

Regensburg