Wirtschaft
Wie geht es weiter mit den beiden „Real“-Märkten in der Region?

10.06.2019 | Stand 13.09.2023, 3:03 Uhr
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Es liest sich beunruhigend, was das Manager-Magazin am 24. Mai dieses Jahres online veröffentlicht hat. Der Supermarktkette „Real“ drohe die „Zerschlagung“, so das Magazin. Der Kaufinteressent – „Redos“ – wolle wohl nur etwa 50 der knapp 280 Märkte behalten, zehn bis 15 Märkte sollen geschlossen werden. Der Rest könnte weiterverkauft werden. Zwei „Real“-Märkte stehen in Regensburg und in Pentling. Wie wird es hier weiter gehen? Das fragt sich auch die Belegschaft.

REGENSBURG/PENTLING In der Filiale in Regensburg sind 135 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Der Markt verzeichne „in den letzten Jahren erfreulicherweise eine kontinuierlich positive Umsatzentwicklung“, so „Real“-Pressesprecher Markus Jablonski gegenüber dem Wochenblatt. „Unser Einzugsgebiet geht hier weit über die Stadtgrenzen hinaus und reicht bis in die Landkreise Schwandorf und Neumarkt hinein.“

Auch der Markt in Pentling verzeichne trotz der „Ansiedlung vieler maßgeblicher Wettbewerber“ eine erfreuliche Umsatzentwicklung. „Unsere Kunden kommen aus dem nahen Umfeld, dem Universitäts- und Klinikbereich Regensburg sowie den Gebieten Bad Abbach und Abensberg. Zudem entsteht im Einzugsgebiet unseres Marktes Pentling derzeit ein neues Wohngebiet.“ 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hier beschäftigt.

In den letzten Jahren wurde auch massiv in beide Standorte investiert. Rund eine halbe Million Euro wurde für die Sanierung der Metzgereien in beiden Filialen ausgegeben. Im Markt in Regensburg „wurde zudem in eine elektronische Preisauszeichnung investiert. In beiden Märkten wurden die Mallbereiche auf eine klimaschonende LED-Beleuchtung umgerüstet. Die Parkplätze werden ebenfalls in Kürze auf LED-Beleuchtung umgerüstet.“ Sind die Investitionen ein Indiz, dass die beiden Standorte doch sicher sind?

Wie es in Regensburg und Pentling genau weitergeht nach einem möglichen Verkauf, weiß man aber offenbar noch nicht so recht: „Es gibt keine Pläne zu Veränderungen an den Standorten Regensburg und Pentling“, heißt es seitens „Real“. Bei der Metro AG, dem Mutterkonzern von „Real“ ist man da weniger gesprächig: „Die Verkaufsgespräche laufen und befinden sich im fortgeschrittenen Stadium. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns nicht zu Details wie einzelnen Standorten äußern können“, heißt es hier auf Wochenblatt-Anfrage zu den Standorten Regensburg und Pentling.

Georg Luber, Gewerkschaftssekretär für den Bereich Handel bei der Gewerkschaft ver.di in der Oberpfalz spricht von „Gerüchteküche“, wenn es um die Frage geht, welche Märkte bleiben und welche geschlossen werden. Natürlich gebe es in der Belegschaft Unruhe, jeder wolle gerne wissen, wie es weitergeht. „Angst hat jeder“, so Luber, denn es komme darauf an, wer einen Markt übernimmt. Sollte die Unternehmensstrategie des Käufers ähnlich der von „Real“ sein, werde sich wohl nicht viel ändern. Aber man wisse eben nicht, wie die Märkte nach einem Verkauf weitergeführt werden. Zudem gebe es auch einen Immobilien-Entwickler, der sich offenbar für einige Märkte interessiere. Mit dem Thema Einzelhandel habe dieser wohl weniger am Hut.

Für die beiden Märkte in Regensburg und Pentling ist Luber aber zuversichtlich. Er geht davon aus, dass beide „relativ sicher“ sind. Man wird sehen, was passiert ...

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