Versammlung Dachdecker-Innung
Kostentreibender Klimawandel – Starkwetter-Ereignisse beeinflussen Baubranche

28.05.2019 | Stand 28.07.2023, 15:01 Uhr
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Kostentreiber Klimawandel: Starkwetter-Ereignisse schlagen zunehmend auf die Baubranche in Ostbayern durch, sei es in Form von erforderlichen Schutzmaßnahmen oder wachsenden Schadenssummen. Mit diesen Themen beschäftigte sich die Jahreshauptversammlung der Dachdecker-Innung Oberpfalz und Kreis Kelheim, die rund 30 Unternehmensvertreter am vergangenen Freitag, 24. Mai, in Steinberg besuchten.

REGENSBURG Obermeister Mario Kunzendorf verwies eingangs auf das Institut für Bauforschung in Hannover, das untersucht hatte, ob und inwieweit sich bereits ein Zusammenhang zwischen Versicherungsschäden durch eintretende Niederschlagswasser in Gebäude und dem Klimawandel herstellen lasse. Zwar sei die dies (noch) nicht an der Menge der Schadenfälle erkennbar, so Kunzendorf, auffällig sei jedoch, dass die Kosten der jeweiligen Schäden seit 2013 erheblich steigen. Dies deute auf den Einfluss zunehmender Starkwetter-Ereignisse hin, die im Einzelfall desaströse Folgen haben können. Umso wichtiger sei es, sich zu schützen. So erläuterte der Sachverständige für das Dachdecker-Handwerk, A.Ewald Kreuzer aus Neumarkt, in einem Referat, welche Grundsätze bei der Planung und Herstellung einer funktionierenden Dachentwässerung heute zu beachten sind. Falls doch einmal ein solches System versagt, sind Kunde und Betrieb auf eine funktionierende Versicherung angewiesen, um wenigstens die Folgen zu lindern. Was eine solche enthalten muss, erläuterte wiederum der unabhängige Versicherungsberater Michael Jander aus Bad Abbach in einem Vortrag.

Geehrt wurden in diesem Jahr Gerhard Blotzki aus Wernberg-Köblitz für sein 25-jähriges Meisterjubiläum sowie Josef Kolbeck aus Furth im Wald, der für seine langjährigen ehrenamtlichen Verdienste um die Innung zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Die Vorstandschaft wurde unterdessen mit Blick auf die immer umfangreicher werdenden Aufgaben bei der Fachkräftesuche um Dachdeckermeister Magnus Tahedl aus Lappersdorf erweitert. Als nächster Termin steht das Fest zum „Tag des Handwerks“ auf dem Gelände der Handwerkskammer in Regensburg am 21. September auf dem Programm, wo sich die Innung mit einem Messestand beteiligen wird.

Von soliden Finanzen mit einem kleinen Jahresüberschuss berichtete Obermeister Kunzendorf in seiner Rückschau auf 2018. Ein Schwerpunkt für die Arbeit im laufenden Jahr sei weiterhin das Werben um Nachwuchs für das Dachdecker-Handwerk. Inzwischen gebe es allein in Bayern so viele Ärzte wie Dachdecker noch bundesweit. „Offenbar werden die Menschen immer kränker und die Dächer immer gesünder“, merkte der Obermeister ironisch an.

Landesinnungsmeister Kreuzer brachte die Mitglieder auf den aktuellen Stand hinsichtlich des Geschehens in den Berufsverbänden, den Dach-Sozialkassen und der Bau-Berufsgenossenschaft. Abschließend referierte Anwendungstechniker Klaus Serafin vom Bamberger Bitumenbahnen-Hersteller Vedag über die richtige Ausführung von Flachdach-Abdichtungen. Ein Besuch der 40 Meter hohen Erlebnis-Holzkugel am Steinberger See rundete die Versammlung ab.

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